Hans-Robert Kreutz träumt vom Seitenwagensport
Dr. Hans-Robert Kreutz vom DMSB-Präsidium
Hans-Robert Kreutz, Sportarzt und Mitglied des DMSB-Präsidiums aus Neunkirchen, liegt der Seitenwagensport sehr am Herzen: «Ich komme ursprünglich aus dem Bahnsport, verfolge aber immer schon den Straßensport und bin neben meiner Tätigkeit als Präsidiumsmitglied auch Vorsitzender im Fachausschuss Sicherheit Motorradsport.»
Aufgeschreckt durch schwere Unfälle im Seitenwagensport, vor allem die von Achim Freund, Kurt Hock und Enrico Becker und anderen, hat Kreutz beim DMSB darauf gedrungen, von Seiten des Verbandes etwas zu unternehmen. «Wir wollten ähnlich wie bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, die im vorigen Jahr zwei tödliche Reitunfälle zu beklagen hatte, eine sogenannte Task-Force, eine Expertengruppe, gründen, die untersuchen soll, wie es soweit kommen konnte und was man verbessern kann.»
Der DMSB ließ Hans-Robert Kreutz bei der Bildung der «Arbeitsgruppe Seitenwagensport» freie Hand. Das erste Meeting dieser zehn Mann starken Gruppe hat bereits stattgefunden. Unter diesen Experten ist auch Adolf Hänni, auf den Kreutz große Stücke hält. Eine der Aufgaben des Schweizers soll die Überwachung der Ausbildung von neuen Fahrern und Beifahrern sein, bevor sie zum Beispiel in der IDM mitfahren können.
Neben den Änderungen der Lizenzbestimmungen behandelte die Expertengruppe auch Fragen hinsichtlich des Hubraums der Motoren und der Länge der Gespanne, F1 oder F2, der verbesserten Trainingsmöglichkeiten vor Saisonbeginn, der Festlegung auf einen Einheitsreifen für 2016 und der besseren Kontrolle bei der technischen Abnahme.
Kreutz: «Bei Letzterem haben wir uns zum Beispiel gefragt, wo die Schwachpunkte sind und was wir verbessern können. Danach erstellen wir Listen und schauen zukünftig präziser hin. Wir wollen soviel Präsenz zeigen, dass einigen das Fuddeln vergeht.»
Insgesamt soll der Maßnahmenkatalog zu mehr Professionalität und damit auch zu mehr Sicherheit im Seitenwagensport führen.
Darüber hinaus hat Hans-Robert Kreutz einen ganz persönlichen Zukunftstraum: «Mir schwebt ein Wettbewerb schon für 2016 vor, der Seitenwagen-Europacup heißen könnte. Ähnlich wie zuletzt auf dem Nürburgring mit Fahrern aus verschiedenen Verbänden. Das sollte dann das Sprungbrett zur WM sein. Es geht darum, den Seitenwagen-Sport am Leben zu erhalten und zwar auf einem vernünftigen Level. Das ist aber meine ganz persönliche Initiative.»
Es gibt also Leute, die daran arbeiten, wieder volle Fahrerfelder bei den Seitenwagen zu haben. Das macht den vielen Dreirad-Fans Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Wie sagte Hans-Robert Kreutz am Nürburgring? «Ich bin ein Träumer, ich träume vom Seitenwagensport.» Wenn den Träumen Taten folgen, wird es viele Gewinner geben.