Aufklärung im Fall Leon Bovée
Hinter dem Namen DTC verbirgt sich die Firma DTC Elektro von Rob Walk. Walk ist nicht nur Sponsor und Manager von Leon Bovée, sondern auch väterlicher Freund. «Ich kenne Leon seit er ungefähr zwei Stunden alt war», erinnert sich Walk an seine erste Begegnung mit dem heute 28-jährigen Bovée. «Nachdem Leons Vater vor einigen Jahre gestorben ist, arbeiten wir nicht nur auf der Rennstrecke zusammen. Leon arbeitet auch seit dem Jahr 2008 bei mir in der Firma und wird für die Rennen freigestellt.»
Bei KME handelt es sich um die Firma Kubiak & Mohr Bike Performance Center Bottrop von Thomas Kubiak und Jörn Mohr, die sich in dieser Saison um die Yamaha R6 von Bovée gekümmert hatten. In einer eilig verfassten Pressemitteilung erklärte die Firma KME, man wolle im nächsten Jahr wieder in der IDM Supersport antreten und war auf der Suche nach einem Nachfolger für Leon Bovée. Denn der Niederländer wolle zukünftig im Superstock-1000-Cup antreten.
«Das war für uns keine angenehme Überraschung», gibt Walk zu. «Leon war die Tage danach ganz von der Rolle.» Denn zwischen Bovée, Walk und Thomas Kubiak hatte es Gespräche gegeben, aber von einer Trennung wusste Bovée bis zu den Meldungen in der Presse nichts. Inzwischen hat man nochmals miteinander geredet. «Wir hatten das ganze Jahr ein gutes Verhältnis», versichert Walk. «Es ist nie etwas vorgefallen. Auch jetzt gibt es keinen Streit. Wir wollen normale Verhältnisse.»
Leon Bovée: Gleich Serien, nur neue Klasse
Ein Verwirrspiel gab es in Sachen angestrebter Rennserie. Denn der Superstock-1000-Cup fährt im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft. Bovée hingegen will zwar Superstock fahren, aber die IDM. «Uns gefällt es in der IDM», versichert Walk auch im Namen von Bovée. «Wir wollen da bleiben. Eben nur eine Klasse höher. Sicherlich sind die Zuschauerzahlen bei der IDM nicht so toll. Aber bei uns in den Niederlanden ist die Lage noch viel schlimmer.»
Und während bei der Superstock-Serie im Rahmen der WM nur ein Cup-Sieger herausgefahren wird, hat die IDM Superstock einen eigenen Status und damit auch einen eigenen Meister. In diesem Jahr der Belgier Bastien Mackels.
«Es war abzusehen, dass die Interessen von Kubiak und uns auseinander gehen», räumt Walk ein. «Denn die Firma hat viel in Richtung Yamaha investiert.» Die Yamaha R1 ist in der IDM Superbike absolut konkurrenzfähig, wie man an den Podestplätzen von Matej Smrz und Gareth Jones sehen kann. Doch in der Stocksport-Version, unter anderem ohne den in der Superbike-Klasse erlaubten Nockenwellen-Kit, tut sich die R1 gegenüber BMW und Kawasaki schwer.
«Wir wissen noch nicht genau, wie es 2014 in der IDM für uns laufen wird», erklärt Walk. «Aber wir verhandeln mit Teams, um Leon in einer bestehenden Struktur unterzubringen. Ein eigenes Team hatten wir auch schon. Aber auch in den Niederlanden läuft die Wirtschaft schlecht. Da müssen wir uns auf unsere Firma und unsere Kunden konzentrieren.»