Roman Stamm: «Ich konnte es nicht fassen»
«Ich kann es noch gar nicht fassen, dass es jetzt vorbei sein soll», hatte Roman Stamm, der am Samstagnachmittag als einer der beiden Titelkandidaten auf dem Hockenheimring ins vorletzte Rennen der IDM Supersport-Saison gegangen war, am Abend gemeint. Meister war mit Marvin Fritz ein anderer geworden und Stamm war frühzeitig mit einem gebrochenen Alu-Rohr am Wärmetauscher ausgefallen.
Nach dem Ausfall hätte auch ein Sieg im zweiten Lauf nichts mehr genützt. Fritz lag mit seinem Sieg, den er im ersten Rennen holte, in der Tabelle uneinholbar vorne.
«Schon in der zweiten Runde habe ich bemerkt», erklärt Stamm sein Lage im ersten Rennen, «dass der linke Fuss irgendwie kühler war als der andere. Als ich dann die ersten Rutscher hatte, habe ich nach unten geschaut, konnte aber nichts sehen.»
Die Rutscher des Schweizer Kawasaki-Piloten wurden mehr, auch gröbere Schnitzer kamen dazu und die Rundenzeit ging in den Keller. «Ich hatte noch Glück», meinte Stamm nach dem unfreiwilligen Boxenstopp, «dass ich nicht gestürzt bin. Ich hatte nach dem Bruch des Rohrs am Wärmetauscher das ganze Wasser auf dem Hinterreifen.»
Rasch hatte Stamm seine Lederkombi gegen Teamkleidung gewechselt und machte sich noch während des Rennens in Richtung Parc Fermé auf. Dort erwartete er dann den neuen Meister Marvin Fritz und gehört zu einem der ersten Gratulanten.
«Er hatte halt zum Schluss die meisten Punkte», lautet Stamms simple aber klare Erklärung. «Und derjenige, der die meisten Punkte hat, hat den Titel auch verdient. Ob man in der Saison Glück oder Pech hatte, zählt im Rennsport nicht. Aber am Sonntag will ich die Schweizer Hymne hören.»
Nach seinem Sieg am Sonntag klappte es für Stamm mit der Schweizer Hymne. Jetzt ist erst einmal ein längerer Urlaub angesagt. Danach wird sich Stamm überlegen, wie es mit ihm und seiner Laufbahn in Zukunft weiter geht.