Teamchef Freudenberg: «Mediale Falschinterpretation»
Senior-Teamchef Michael Freudenberg
Im zweiten IDM-Rennen der Klasse Supersport 300 hatte der Niederländer Walid Khan vom Bischofswerdaer Team Freudenberg KTM auf dem Red Bull Ring im engen Duell mit dem Tschechen Petr Svoboda bei voller Fahrt auf der Start- und Zielgeraden eine unübliche Handbewegung in Richtung seines unmittelbaren Konkurrenten gemacht. Diese wurde ihm als Griff zu Svobodas Bremshebel vorgeworfen. Die Szene war im Livestream und ist bis heute auf diversen online-Plattformen nicht sonderlich deutlich zu sehen und erregt nach wie vor die Gemüter bis hin zu Anstiftungen von Straftaten gegen den vermeintlichen Übeltäter.
Das Team Freudenberg verkündete, dass man Walid Kahn zum Selbstschutz bis auf Weiteres aus dem Rennbetrieb nimmt. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erklärte Senior-Teamchef Michael Freudenberg mit etwas Abstand noch einmal seine Sicht der Dinge.
«Die Situation war bei den TV-Aufnahmen und als äußerst unscharfer Screenshot nicht wirklich gut zu sehen», hielt der Sachse fest. «Ich habe mir das etliche Male angeschaut. Der Fahrer Svoboda ist ja tatsächlich in Richtung Walid rübergekommen und Walid hat im Effekt falsch gehandelt. Das muss man ganz klar sagen. Er hat seine Hand in Richtung seines Gegners rausgestreckt, um ihn auf Distanz zu halten. So hat er das auch uns gegenüber geschildert. Aber wir verwehren uns gegen den Vorwurf, dass er in Richtung Bremse gegriffen habe, was physikalisch durch den Schutzbügel vorm Bremshebel gar nicht geht.»
Des Weiteren ist sich der Ex-DDR-Meister darüber im Klaren, dass die Rennleitung den Vorfall mit zig verschiedenen Möglichkeiten überprüfte und keinerlei Verstöße oder gar eine Bremshebelbetätigung feststellte und somit keine Maßnahmen ergriffen oder eingeleitet hat. Der Fall wurde zu den Akten gelegt.
«Schlussendlich bleibt, was manche Medien daraus gemacht haben, eine Verleumdung ist und dem Sport mehr geschadet hat als die Angelegenheit selbst», so Michael Freudenberg.
IDM-Serienmanager Normann Broy: «Aus unserer Sicht ist der Fall sportlich abgeschlossen. Man muss klarstellen, dass es sich um eine Bewegung in Richtung des Fahrers handelt, aber keinen Eingriff in den Lenker darstellte. Im Moment gibt es keine Regelung, die eine Bestrafung für diese Fälle vorsieht. Wir sind das erste Mal mit einer solchen Situation konfrontiert und werden uns daher eingehend Gedanken machen, wie man derartige Fälle zukünftig behandelt. Die Sicherheit steht immer an vorderster Stelle und wir werden auch hierfür eine entsprechende Lösung finden. Eventuell werden wir im Reglement etwas Entsprechendes aufnehmen.»