Thomas Gradinger zieht in Sachen IDM-SSP-Titel davon
Thomas Gradinger vom Team MPB war als Führender der IDM Supersport 600 an die niederländische Strecke gereist und ließ sich am Freitagmorgen erst einmal feiern, bevor er überhaupt einen Meter gefahren war. Der Österreicher feierte seinen 21. Geburtstag. «Ich wünsch mir wie immer ein gutes Moped und dass es meiner Familie und meinem Umfeld gut geht», stand auf seinem Wunschzettel. «Aber das Team stellt mir immer ein perfektes Bike hin, auch ohne Geburtstag.»
Mit der Strecke in Assen hat er schon gute Erfahrungen gemacht, obwohl das Layout eine ganz besondere Herausforderung darstellt. «Bei so flüssig zu fahrenden Strecken tu ich mich immer ein wenig schwer», gab er zu. «Da braucht man einen runden Fahrstil, ich persönlich habe es mehr mit dem starken Bremsen.» Doch es lief im Training rund für Gradinger und mit der drittschnellsten Zeit sicherte sich hinter dem Niederländer Rob Hartog, der als Gast dabei war, und Kevin Wahr einen Platz in der ersten Startreihe.
In genau dieser Reihenfolge kamen die drei auch im Ziel des ersten Rennens an. Hartog, sonst in der Supersport-WM unterwegs, nutzte seinen Heimvorteil und machte sich aus dem Staub. Umso spannender das Duell zwischen Wahr und Gradinger. Immerhin ging es um die volle Punktzahl, denn Hartog erhielt als Gast trotz Sieg keine IDM-Zähler. Vor allem Ende der Start-Ziel-Geraden setzte Gradinger den Schwarzwälder mehr als einmal unter Druck, doch einen Weg vorbei fand er nicht.
«Ich wollte bis zur letzten Runde warten», so Gradingers Plan. «Ich hatte auch drei gute Möglichkeiten, die ich mir dann allerdings selber verdorben habe. Und für ein riskantes Manöver waren mir ehrlich gesagt die Punkte zu schade.» Die 25 Punkte holte sich Gradinger dann souverän im zweiten Rennen, wo er Wahr, der später mit technischem Defekt ausfiel, hinter sich ließ und sich einen herzhaften Zweikampf mit Hartog lieferte.
«Das war echt hart», so seine Zusammenfassung nach Platz 2. «Aber die volle Punktzahl, und auf seiner Heimstrecke gegen einen Rob Hartog zu verlieren ist auch keine Schande. Ich hatte mal die schwarze Flagge mit Wahrs Startnummer gesehen. Wirklich was dabei gedacht habe ich mir unterm Fahren nicht. Ich will immer gewinnen.»