Marvin Siebdrath: IDM-Aus nach Knochenbrüchen
Max Enderlein (li.) mit Marvin Siebdrath
Beim IDM-Saisonfinale 2024 in Hockenheim wollte Marvin Siebdrath hinter sein von Höhen und Tiefen gekennzeichnetes Rennjahr einen positiven Schlusspunkt setzen. Verletzungsbedingt blieb ihm dies allerdings verwehrt.
Der Wildenfelser war als einer von fünf Deutschen für das in der Vorwoche ausgetragene Yamaha R7 European Cup Finale im Rahmen des legendären Bol d´Or in Le Castellet nominiert, zog sich dort allerdings bei einem Rennsturz einen dreifachen Rippenbruch zu. Somit musste er schweren Herzens auf das IDM-Finale verzichten.
«Das ist natürlich nicht das Saisonende, wie man es sich vorstellt. Wir wollten die Saison würdig abschließen, aber so ist es nun halt mal. Wir konzentrieren uns jetzt auf 2025», so der Pechvogel im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Und weiter: «Da es ja Frakturen sind und nicht nur eine Prellung, hätte es keinen Sinn gemacht, auf Biegen und Brechen in Hockenheim zu fahren.»
Trotz des einen oder anderen unbefriedigenden Ergebnisses, wie ein nicht selbst verschuldeter Rennsturz und ein weiterer mit 50-50-Schuld, fällt das Saisonfazit des noch bis zum 12. Oktober 20-Jährigen positiv aus. «Prinzipiell bin ich mit meiner Leistung zufrieden, auf jeden Fall bei den Rennen, bei denen ich mein Potenzial abrufen konnte. Ich weiß aber auch, dass ich mehr kann als das, was nun auf dem Zettel steht. Aber es ist mein erstes volles Jahr in der IDM Supersport und ich wusste, dass dies ein Lernjahr wird. Im nächsten Jahr will ich immer vorn dabei sein. Das ist zumindest das Ziel. Wir wollen weitere Schritte machen und uns weiterentwickeln. Da will ich 2025 nicht über Top-8-Ergebnisse reden», so der Student der Elektrotechnik.
In welcher Konstellation das vonstattengehen soll, kann Marvin Siebdrath noch nicht sagen. «Klarheit gibt es noch nicht. Natürlich würde ich gern mit Yamaha und dem Team von Max Enderlein weitermachen, aber fix ist noch nichts. Ich hoffe, dass wir im Oktober was fest machen können. Prinzipiell geht das über Yamaha», lässt er sich lediglich entlocken.
Lobende Worte hat er für sein diesjähriges Umfeld im Team Yamaha Racing by M32 und meint dazu: «Das war sehr familiär. Insgesamt war ich sehr zufrieden. Ich habe keinen Grund zum Klagen. Ich hatte keinen technischen Defekt bis auf einmal, als auf dem Nürburgring etwas mit der Schaltung war. Aus meiner Sicht würde ich also genauso weitermachen, doch wie gesagt, liegt das nicht in meiner Hand, da ich von Yamaha Deutschland werksunterstützt bin.»
Sein Teamchef und in Hockenheim als Einzelkämpfer des besagten Teams, Max Enderlein, sagte zu Marvin Siebdraths Pech. «Dass Marvin beim Saisonfinale nicht fahren kann, tut mir echt leid für ihn. Das Saisonfinale ist immer noch einmal was Besonderes, bevor es in die Winterpause geht. Aber es gibt solche Situationen im Rennsport, da muss auch er nun mal durch. Wenn man am Limit fährt, kann man auch mal darüber sein und es passieren Stürze. Aber am Limit fahren ist unsere Aufgabe als Rennfahrer. Ich bin überzeugt, dass Marvin trotzdem seinen Weg gehen wird.»
Nach Hockenheim ist Marvin Siebdrath auch nicht als Zaungast gereist. «Zuschauen zu müssen, ist schon schwer genug. Aber die Schmerzen sind bei verschiedenen Bewegungen, teils schon beim Laufen, noch zu stark. Da hätte ich keinen Spaß dran gehabt», erklärte er abschließend.