Luca de Vleeschauwer: SSP-WM ist kein Zuckerschlecken
Beim IDM Supersport-Wochenende auf dem Nürburgring holte Luca de Vleeschauwer vom Team MotoLife die Plätze 4 und 7. Doch statt anschließend die Heimreise nach Belgien anzutreten, machte sich der Triumph-Pilot auf den Weg nach Frankreich. In Magny Cours gab er sein WorldSSP-Debüt, da er dort den verletzten Lorenzo Baldassarri (WRP by SKM-Triumph) ersetzte.
«Es fühlte sich an wie in der Grundschule», berichtete der WM-Gast über seinen ersten Tag im WM-Paddock. «Neue Strecke, neue Mannschaft und neues Bike. All diese Faktoren zusammen machten die ersten zwei Trainings zu einer Lerneinheit. Am Anfang war ich mit der Strecke ziemlich überfordert und brauchte einige Zeit, um mich an sie zu gewöhnen. Am Ende kamen wir mit einem guten Gefühl und etwas Wissen über die Strecke ins Ziel.»
In der Superpole lief es dann schon geschmeidiger für den Belgier, zumindest am Anfang, und er verbesserte seine Rundenzeit gleich um eine Sekunde. «Danach haben wir in meinem zweiten Stint einen neuen SC-X aufgezogen, der für mich neu war», so de Vleeschauwer. «Ich fühlte mich recht gut und verbesserte mich. Für meinen dritten Stint gingen wir wieder mit einem neuen SC-X raus, aber leider hatte ich einen sehr langsamen Sturz, bei dem ich die Front verloren habe.»
Wegen des schlechten Wetters wurde der erste Lauf dann auf Sonntagmorgen verschoben, womit für den Tag dann beide Läufe angesetzt waren. «Nun, es war eine harte Lernkurve, ich habe in beiden Rennen alles gegeben und hatte einige nette Kämpfe mit einigen Jungs in beiden Rennen», so die Zusammenfassung des WM-Gasts. «Wir starteten in Rennen 1 bei halbfeuchter Strecke mit einem Regenreifen vorne und hinten mit Slick. Ich hatte gehofft, dass wir dadurch am Anfang einen Vorteil haben würden. Aber am Ende konnte ich den Jungs auf Slicks nicht mehr folgen und verlor den Anschluss.» Im Ziel landete er auf Platz 28.
«Ich hatte eine wirklich gute erste Runde», berichtet er von Rennen 2 bei trockenen Bedingungen und Platz 27 im Ziel, «und fuhr sofort von P32 auf P25. Ich fühlte mich gut und konnte mit den anderen Jungs mitfahren. Leider gab es nach dem ersten Sturz mit dem SC-X Probleme mit dem Setup und ich war nicht in der Lage, meine Fahrweise an das Motorrad anzupassen, was dazu führte, dass meine Pace um eine Sekunde sank und ich meine Plätze wieder verlor. Ich hatte noch einige Kämpfe mit der Gruppe hinter mir und konnte diese gewinnen.»
«Am Ende des Tages wussten wir, dass es schwer werden würde», lautet seine persönliche Bilanz. «Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen und habe es sehr genossen. Ich habe viel von meinem Teamkollegen John McPhee und von meinem Team WR Wepol Racing gelernt. Ich möchte mich ganz herzlich für diese Gelegenheit bedanken. Es war ein wahrgewordener Traum und ich werde diese Erfahrung nie vergessen. Danke an alle meine Sponsoren, ohne ihre Hilfe wäre ich nie hierhin gekommen.»