Stefan Kerschbaumer: IDM nicht um jeden Preis!
Die abgelaufene Saison lief für Stefan Kerschbaumer nicht so wie er es sich erhofft hatte. Als reiner Privatfahrer beendete er 2015 die IDM Superstock 1000 an der fünften Stelle. Für 2016 unterschrieb der Österreicher beim Team Weber Diener und erhoffte sich eine deutliche Verbesserung in der Endabrechnung. «Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir mehr erwartet», gab der Maschinenbau-Student unumwunden zu.
Bis auf das zweite Rennen auf dem Nürburgring landete Kerschbaumer zwar immer unter den Top-6, doch am Ende lagen Danny de Boer, Luca Grünwald, Jan Bühn, Pepijn Bijsterbosch und Roman Stamm deutlich vor ihm. «Bei den zwei Läufen in Zolder hatte ich Pech. Im ersten Rennen wurde ich abgeschossen und in Lauf 2 habe ich wertvolle Punkte verloren, weil ich kurz vor der Zielflagge Motoraussetzer hatte.»
Wenn man den Endstand einer näheren Betrachtung unterzieht, fällt auf, dass die Kawasaki-Piloten Stamm und Kerschbaumer gegen die Yamaha- und BMW-Armada auf verlorenem Posten waren. «Mir fehlen zwar Vergleichswerte zum vorjährigen Modell, aber es war offensichtlich, dass abgesehen von der Superbike-WM alle mit der neuen Kawasaki ZX-10R ihre liebe Not hatten. Bei mir war es leider nicht anders.»
Ginge es nach Kerschbaumer, würde er gerne im Team von Weber Diener weitermachen. «Im nächsten Jahr würde ich gerne auf die Erfahrungen aufbauen, die wir heuer gemacht haben, aber nicht um jeden Preis! Im schlimmsten Fall wird es für mich kein Wiedersehen mit der IDM geben. Meine Eltern, die nach wie vor meine größten Förderer sind, werden sich dafür sicher nicht verschulden. Es wäre schön, wenn wir uns in naher Zukunft finanziell einigen könnten.»
Neben der IDM würden den 27-jährigen Steirer wieder Einsätze im FIM Endurance World Cup, den er 2016 mit Bastien Mackels und Dominique Vincon auf dem dritten Rang abschließen konnte reizen. «In wenigen Tagen treffe ich mich mit Ingo Nowaczyk vom Team Völpker NRT48, da werden wir Einzelheiten über eine etwaige Zusammenarbeit besprechen. Vielleicht kann er mir bei dieser Gelegenheit auch schon verraten, wer meine Teamkollegen sein könnten.»