Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Julian Mayer wiederholt Sieg, Geri Gesslbauer 2.

Von Helmut Ohner
Rad-an-Rad-Duell zwischen Julian Mayer (Ducati) und Geri Gesslbauer (Honda)

Rad-an-Rad-Duell zwischen Julian Mayer (Ducati) und Geri Gesslbauer (Honda)

Auch der zweite Lauf der European Racing Championship Superbike wurde eine Beute von Ducati-Pilot Julian Mayer, der sich allerdings harter Angriffe von Geri Gesslbauer (Honda) erwehren musste.

Nach dem Samstag-Rennen richtete Geri Gesslbauer eine Kampfansage an Sieger Julian Mayer. «Wenn ich nach der Startrunde knapp an Julian dran bin, dann kann ich ihn herausfordern», war sich der Steirer, der in der Winterpause von Yamaha zu Honda gewechselt war, sicher. «Schön langsam läuft mein Motorrad, wie ich es mir vorstelle.»

Gerade die ersten drei Runden liefen nicht nach dem Geschmack von Gesslbauer. Nach Runde 1 war Mayer um nahezu eine Sekunde enteilt und auch in der folgenden zwei Umläufen konnte der Ducati-Pilot, der sich erst im letzten Moment für eine Teilnahme an den Rennen auf dem Pannonia Ring entschlossen hatte, seinen Vorsprung vergrößern.

Nur die beiden Streithähne waren in der Lage, während der gesamten Renndistanz Rundenzeiten im Bereich hoher 1:54er- und niedriger 1:55er-Zeiten zu fahren. Nur im ersten Drittel konnte der Ungar Adrian Gyutai einigermaßen mithalten, danach fiel er sukzessive zurück. Nach zwölf Runden hatte der Yamaha-Fahrer über 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

So sehr er sich auch ins Zeug legte, konnte Gesslbauer in den letzten Runden auf der 4,740 Kilometer langen Rennstrecke, die in nicht einmal zwei Stunden von Wien oder Graz zu erreichen ist, keinen entscheidenden Angriff auf Mayer starten. Im Ziel hatte der dreifache IOEM Superbike-Champion einen Vorsprung von etwas weniger als eine Sekunde.

«Es war heute nicht nur wegen der großen Hitze und der längeren Renndistanz ein schwieriges Rennen, sondern auch weil sich die Grip-Verhältnisse nach dem Seitenwagen-Rennen stark verändert haben. Man ist permanent Gefahr gelaufen, das Vorderrad zu verlieren. Wir mussten in einigen Kurven sogar andere Linien wählen.»

«Für das erste Rennwochenende mit der neuen Honda CBR1000RR-R ist die Ausbeute nicht schlecht», freute sich Gesslbauer über zwei zweite Plätze und Rang 2 in der Meisterschaft. «Das Motorrad hat Potenzial. Mit der Hilfe von Honda Österreich und meinem Sponsor Herbert Obermair werden wir daran arbeiten, das Motorrad zu verbessern.»

Harry Huber (Ducati), der sich wenige Wochen vor der Auftaktveranstaltung bei einem Sturz mit dem Enduro-Motorrad den linken Mittelfinger gebrochen hatte, durfte sich am Ende über Platz 4 vor den beiden Yamaha-Piloten Pascal Vallant und Michael Grassmair, die sich über viele Runden ein Duell geliefert hatten, freuen.

Pech hatte mit Hannes Schafzahl der Dritte des Vortages. In der Runde in die Startaufstellung machte sich ein Motorschaden an seiner Yamaha bemerkbar. Der Titelanwärter aus der Steiermark musste tatenlos zusehen, wie er wertvollen Boden im Kampf um den Superbike-Titel verlor. Auch Andreas Gangl fehlte nach einem Trainingssturz wegen Atembeschwerden in der Startaufstellung.

Ergebnis Pannonia Ring 2
1. Julian Mayer, Ducati, 12 Runden in 23:03,316 min. 2. Geri Gesslbauer, Honda, +0,983 sec. 3. Adrian Gyutai, Yamaha, 22,241 sec. zur. 4. Harry Huber, Ducati. 5. Pascal Vallant, Yamaha. 6. Michael Grassmair, Yamaha. Schnellste Runde: Mayer in 1:54,344 min.

Zwischenstand (nach 2 von 8 Rennen)
1. Mayer, 50 Punkte. 2. Gesslbauer, 40. 3. Gyutai, 29. 4. Huber, 24. 5. Vallant und Grassmair, beide 19. 7. Hannes Schafzahl, Yamaha, 16. 8. Andreas Gangl, Suzuki, 10.

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