Landshaag: Die Jagd nach dem Rekord
Noch nie gingen in der 35-jährigen Geschichte des Bergrennens Landshaag – St. Martin so viele Nennungen ein wie in diesem Jahr. «Der Andrang war überwältigend. Insgesamt haben sich 272 Fahrer aus acht Nationen für unsere Veranstaltung angesagt. Wir hatten bis zum letzten Augenblick alle Hände voll zu tun, um den Ansturm zu bewältigen», stöhnte Markus Altenstrasser, Organisationsleiter vom veranstaltenden Klub MSC Rottenegg.
«Auf dem Rundstreckensektor gehen die Teilnehmerzahlen seit Jahren zurück, bei den Bergrennen ist die Entwicklung gegenläufig. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Kosten überschaubar und die Atmosphäre einzigartig sind. Auch die Zuschauerzahlen zeigen, dass diese Art an Motorsport von den Fans angenommen wird. Nirgendwo sonst ist man so nahe am Geschehen wie», so Altenstrasser.
In 15 Klassen wird heuer auf der 3,620 Kilometer langen Strecke um Punkte gekämpft. «Neben der Berg-Europameisterschaft der Klassen 250GP, 600 ccm, 1000 ccm, Supermoto Open und Seitenwagen zählt die Veranstaltung auch zur österreichischen Motorrad-Bergrennsport-Meisterschaft, dem OSK Pokal für historische Rennsportmotorräder, zur Klassik Trophy und zum RACER Supermoto Pokal.»
Wie schon in den letzten Jahren wird Klaus Klaffenböck einen seiner selten gewordenen Auftritte geben. Der Seitenwagen-Weltmeister 2001 und dreifache Tourist-Trophy-Sieger, der mittlerweile auf der Insel Man wohnt und Reisen zur Classic-TT organisiert, bringt sein Formel-2-Gespann zum Einsatz und wird mit Stefan Trautner im Boot das Leistungsmanko mit Streckenkenntnis und Risikobereitschaft auszugleichen versuchen.
Gibt es einen neuen Streckenrekord?
Gleich mehrere Piloten hoffen auf eine Verbesserung des von Helmut Schleindlhuber gehaltenen Streckenrekords. Der 49-jährige Niederösterreicher, der heuer wieder als Favorit ins Rennen startet, schaffte 2011 eine Zeit von 1.12,049, was einen unglaublichen Schnitt von180,876 km/h entspricht. «Vor drei Jahren hat im zweiten Lauf einfach alles gepasst», erinnert sich Schleindlhuber.
Der schärfste Konkurrent kommt dieses Mal wohl aus der eigenen Familie. Bereits im Vorjahr konnte Manuel Schleindlhuber seinen Vater um wenige Bruchteile einer Sekunde auf Platz 2 in der Klasse Superbike verweisen, auch in der Superstockwertung hatte der Sohn als Zweitplatzierter knapp die Nase vorne. «Manuel ist super gefahren, ich bin stolz auf ihn», trug der zweifache Gesamtsieger seine Niederlage gelassen.
Mit den Lokalmatadoren Toni Rechberger und Wolfgang Gammer, den beiden Tirolern Klaus Kaltenbacher und Evergreen Ossi Niederkircher, der endlich seinen ersten Gesamtsieg anvisiert, sowie dem italienischen Tourist-Trophy-Teilnehmer Stefano Bonetti, der im Vorjahr nach einem schweren Sturz beim Macau Grand Prix nur als Zuseher mit dabei war, lauern weitere Sieganwärter auf ihre Chance.
Mit Siegen in Landshaag, Chatel St. Denis (Schweiz) und Villers sous Chalamnont (Frankreich) sowie dem zweiten Rang in Carpasio (Italien) holte sich im Vorjahr Jürgen Schönleitner in überlegener Manier den EM-Titel in der Klasse Supermoto 2. Ein neues Reglement hat ihn zu einem neuen Motorrad gezwungen – wie er damit zurecht kommt, werden wir beim Saisonauftakt sehen.
Als zusätzliche Attraktion wird Elmar Geulen, besser bekannt als «Mr. Hayabusa», für Spektakel sorgen. Der deutsche Geschwindigkeitsweltrekordler für straßenzugelassene Motorräder mit und ohne Verkleidung – seine Bestmarke liegt bei 330,43 km/h – bringt unter anderem seine 400 PS starke Turbo-Maschine ins Mühlviertel und steht das ganze Wochenende im Fahrerlager für Fotos und Benzingespräche zur Verfügung.
35. Silkolene-Bergrennen von Landshaag nach St. Martin - Zeitplan
Training: Samstag, 12.04.2014 von 12:30 bis 17:00 Uhr
Training: Sonntag, 13.04. 2014 von 09:00 bis 11:00 Uhr
Rennen: Sonntag, 13.04.2014 Start 12:30 Uhr