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Racingteam Schleizer Dreieck: Die Stunde der Wahrheit

Von Jürgen Müller
Beim ersten Event der International Road Racing Championship in Hengelo (Niederlande) startete auch das Racingteam Schleizer Dreieck mit seinen beiden Piloten Thomas Walther und Sebastian Frotscher in die neue Saison.

Nach der langen Winterpause trafen die Teilnehmer der International Road Racing Championship (IRRC) auf dem 4,878 Kilometer langen Varsselring in Hengelo (Niederlande) zum traditionellen Saisonauftakt aufeinander. Für die Klasse Supersport mit ihren 26 Teilnehmern hatten sich auch Thomas Walther und Sebastian Frotscher vom Racing-Team Schleizer Dreieck eingeschrieben.

Während Sebastian Frotscher mit seiner bewährten Yamaha die Saison in Angriff nimmt, hat sich Routinier Thomas Walther ein neueres Yamaha-Modell zugelegt. Die Saisonvorbereitung unmittelbar auf der Rennstrecke hielt sich bei beiden in Grenzen. Frotscher bestritt im April einen tschechischen Meisterschaftslauf in Brünn, den er als sechster beendete. Gemeinsam spulten sie in Most darüber hinaus noch zahlreiche Trainingsrunden ab.

Über eine lange Zeit bestand Ungewissheit, ob Frotscher überhaupt die Saison 2019 in Angriff nehmen kann. Mit dem Neustädter Betonwerk und dem HBS Elektrobau fand der Yamaha-Pilot zwei weitere kompetente Sponsoren, die ihm das Weiterfahren ermöglichen. «Mein Dank gilt nicht nur diesen beiden Sponsoren, sondern auch jenen, die mir seit einigen Jahren die Treue halten», meinte Sebastian Frotscher.

Hengelo sollte für das Racingteam Schleizer Dreieck zur Stunde der Wahrheit werden. Der Varsellring ist eine Straßenrennstrecke alter Prägung und gilt als eine echte Herausforderung, insbesondere die Straßenbreite von maximal fünf Metern verzeiht keine Fehler. Um es vorwegzunehmen, sowohl Frotscher als auch Walther waren mit ihren Resultaten zum Saisonauftakt zufrieden, auch wenn es noch nicht optimal lief. Insbesondere das erste Training nutzte Walther zum Abstimmen des neuen Fahrwerks. Unter dem Strich reichte es schließlich für Startposition vier. Nicht soweit vorn in der Startaufstellung zu finden war Frotscher, er musste sich mit dem 16. Platz begnügen.

Im ersten Rennen erwischte Walther einen schlechten Start und rutsche auf die achte Position zurück. Im weiteren Verlauf arbeitete sich der 41-Jährige wieder einige Plätze nach vorn. Die Ziellinie überquerte er als sechster, knapp zwei Sekunden hinter dem Belgier Hoffmann. Auch Frotscher bot im ersten Umlauf eine solide Leistung mit dem elften Rang. Nach einem guten Start musste sich der Oettersdorfer mit Zentner mehrere Runden auseinandersetzen. Bei Halbzeit des Rennens gelang es ihm, endgültig seinen Kontrahenten abzuschütteln. Danach fuhr er ein einsames Rennen zu Ende.

Auch der zweite Lauf ist aus der Sicht von Sebastian Frotscher schnell geschildert: Erneut musste er sich mit Zentner auseinandersetzen, auch diesmal konnte er ihn hinter sich lassen. Die Zielflagge sah er schließlich als dreizehnter, Meisterschaftspunkte gab es jedoch für den elften Platz, da vor ihm zwei Gaststarter platziert waren. «Aufgrund der Tatsache, dass Hengelo noch nie meine Lieblingsstrecke war, bin ich mit der Punkteausbeute sehr zufrieden», lautete sein Resümee. «Zwölf Zähler habe ich noch nie aus Holland mit nach Hause nehmen dürfen.»

Einen perfekten Start erwischte Walther im zweiten Rennen, doch daraus konnte er kein Kapital schlagen. Aufgrund eines Fahrwerksproblems musste der Schleizer im weiteren Verlauf den Notausgang benutzen, dabei verlor er wertvolle Sekunden. Von Platz sechs kämpfte er sich zurück auf den fünften Rang. Der Abstand zu den Podiumsplätzen war inzwischen zu weit angewachsen, sodass er sich mit Rang fünf im Ziel begnügen musste.

«Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, um das neue Fahrwerk zu verstehen. Mein Team wird alles daran setzen, um mir ein optimal abgestimmtes Motorrad zur Verfügung zu stellen. Ich bin guter Dinge, dass wir auf den richtigen Weg sind», gibt sich Walther optimistisch. Bereits am kommenden Wochenende wird das Team Schleizer Dreieck bei den «300 Kurven von Gustav Havel» in Horice an den Start gehen.

IRRC SUPERSPORT HENGELO - ERGEBNIS LAUF 1
1. Matthieu Lagrive (F/Yamaha), 2. Christian Schmitz (D/Yamaha), 3. Pierre Yves Bian (F/Yamaha), 4. David Datzer (D/Suzuki), 5. Laurent Hoffmann (B/Kawasaki), 6. Thomas Walther (D/Yamaha), 7. Jorn Hamberg (NL/Honda), 8. Anssi Koski (FIN/Triumph), 9. Ilja Caljouw (NL/Yamaha), 10. Erwan Bannwart (CH/Kawasaki), 11. Sebastian Frotscher (D/Yamaha), 12. Renzo Van Der Donckt (B/Yamaha), 13. Kai Zentner (D/Yamaha), 14. Xavier Denis (F/Kawasaki), 15. Henrik Voit (D/Speed Up Moto2), 16. Luca Gottardi (I/Yamaha), 17. Jürgen Welsing (D/Yamaha).

IRRC SUPERSPORT HENGELO - ERGEBNIS LAUF 2
1. Matthieu Lagrive (F/Yamaha), 2. Laurent Hoffmann (B/Kawasaki), 3. Pierre Yves Bian (F/Yamaha), 4. Christian Schmitz (D/Yamaha), 5. Thomas Walther (D/Yamaha), 6. Luca Gottardi (I/Yamaha), 7. Kamil Holan (CZ/Yamaha), 8. Ilja Caljouw (NL/Yamaha), 9. Jorn Hamberg (NL/Honda), 10. Xavier Denis (F/Kawasaki), 11. David Datzer (D/Suzuki), 12. Erwan Bannwart (CH/Kawasaki), 13. Sebastian Frotscher (D/Yamaha), 14. Kai Zentner (D/Yamaha), 15. Henrik Voit (D/Speed Up Moto2), 16. Jürgen Welsing (D/Yamaha).

IRRC SUPERSPORT - GESAMTSTAND
1. Matthieu Lagrive (50 Punkte), 2. Laurent Hoffmann (33), 3. Christian Schmitz (33), 4. Pierre Yves Bian (32), 4., 5. Thomas Walther (22), 6. Ilja Caljouw (17), 7. Erwan Bannwart (14), 8. Luca Gottardi (13), 9. Xavier Denis (12), 10. Sebastian Frotscher (12), 11. Kamil Holan (11), 12. Anssi Koski (10), 13. Kai Zentner (10), 14. Henrik Voit (7), 15. Mike Ceuppens (3), 16. Krystian Paluch (1).

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