ADAC Junior Cup: Aris Michail holt sich den Titel
Aris Michail und Jonas Geitner
Aris Michail (14/Hamburg) gewann das Abschlussrennen in Hockenheim vor Jonas Geitner (16/Wernberg-Köblitz) und Toni Thurmayer (17/Stockstadt). Als Cup-Führender reiste Michael Gerstacker (15/Hartenstein) mit sieben Punkten zum Finale, doch eine Kollision mit Stéphane Frossard (17/Courgenay) zerstörte seine Titelträume.
Michael Gerstacker war völlig aufgewühlt. Sieben Punkte Vorsprung trennten den ADAC Stiftung Sport-Förderpiloten von seinem größten Konkurrenten Aris Michail im Titelkampf vor dem Finale. Dessen Ausgang hatte er sich anders vorgestellt. Von der elften Startposition gestartet, kam Gerstacker schon als Sechster aus der ersten Rennrunde zurück. Im dritten Umlauf war er bereits Vierter, als seine Titeljagd nach vorn durch eine Kollision mit Stéphane Frossard jäh gestoppt wurde und im Kies endete.
An der Spitze des Feldes bildete sich ein Quartett mit Hannes Soomer, Toni Thurmayer, Aris Michail und Jonas Geitner. Thurmayer fiel auf Grund von Schaltproblemen zwar drei Runden lang zurück, fand dann aber wieder den Anschluss. Ständig wechselte die Führung in der Gruppe, die sich immer weiter von ihren Verfolgern entfernte. In der achten Runde stürzte Soomer in der Mercedes-Kurve. Der Schüler aus Estland stellte sein Motorrad aber sofort wieder auf und kehrte als Achter ins Rennen zurück. Michail, Geitner und Thurmayer lieferten sich in der verbleibenden Distanz einen Schlagabtausch um die Podiumsplätze.
In der vorletzten Runde lag Geitner in Front. Er wird wie Gerstacker von der ADAC Stiftung Sport gefördert und stand unter besonderer Beobachtung. Vor wenigen Tagen nahm der Bayer an der Vorausscheidung der TV-Talentshow «Deutschland sucht den Superstar» teil. Er schaffte den Sprung ins öffentliche Casting und wurde nun vom ausstrahlenden Fernsehsender in Hockenheim begleitet. Geitner hofft, neben seinen gesanglichen Qualitäten auch mit der Promotion des ADAC Junior Cups im TV auf sich aufmerksam zu machen. In der letzten Runde musste Geitner die Führung eingangs der Sachs-Kurve an Aris Michail abgeben, der damit zu seinem vierten Saisonsieg und dem Titel stürmte.
«Ich freue mich riesig über den Titel», strahlte der 14-jährige Norddeutsche. «Von Gerstackers Sturz habe ich zuerst nichts mitbekommen. Mein Vater hat es mir auf der Boxentafel angezeigt, aber ich konnte es nicht deuten. Deshalb habe ich auch immer neue Angriffe gestartet, um das Rennen zu gewinnen. Ich habe gemeint, Michi wäre noch hinter mir. Um ihn in der Gesamtwertung zu schlagen, musste ich ja unbedingt als Erster im Ziel sein. Erst als ich nach ein paar Runden ganz nah an der Boxenmauer vorbei fuhr, habe ich erkannt, dass er draussen ist.»