Insolvenz abgewendet, MV Agusta vorläufig gerettet
In Varese werden weiterhin Schmuckstücke wie die MV Agusta F4RC gebaut
Das Gericht in Varese hat einem weiteren Zahlungsaufschub für Motorradhersteller MV Agusta zugestimmt, damit kann die Traditionsmarke weitermachen. Zahlreiche Schuldner glauben an die Zukunft der Firma.
Der Gerichtshof von Varese hat die Pläne für die Restrukturierung des Motorradherstellers MV Agusta akzeptiert. Das bedeutet, dass MV weitermachen kann. Das Konzept von Firmeneigner Giovanni Castiglioni sieht vor, die Produktionszahlen wie die Kosten zu senken und sich auf Premium-Modelle zu konzentrieren.
Die Entscheidung des Gerichts war nötig, weil MV etlichen Gläubigern und Zulieferern Geld schuldet. Von diesen Zulieferern versorgen mehrere MV weiterhin mit Teilen, um die Firma langfristig zu retten. Das Gericht stimmte einem weiteren Zahlungsaufschub zu, vorläufig bis zum 7. Juni 2017. Auf diesen Tag ist ein Treffen mit den Gläubigern geplant, an dem die weiteren Zahlungsziele besprochen werden sollen.
Castiglionis Strategie, die Verkaufszahlen von MV Agusta mit preisgünstigen Dreizylinder-Modellen zu steigern, scheiterte an fehlender Liquidität und wohl auch an zu hohen Produktionskosten, welche durch die verlangten Preise nicht gedeckt waren. Castiglioni fand mit der englisch-russischen Investorengruppe Black Ocean schon im vergangenen Herbst einen Investor. Dessen Aktienanteil ist nicht bekannt. Mercedes AMG hält weiterhin 25 Prozent an MV Agusta.