Motorradlärm: Die Grünen fordern Zwangsmassnahmen
Das war zu erwarten: Mit einem Antrag im Bundestag fordern die Grünen weitere Zwangsmassnahmen und Verbote gegen Motorradlärm
Dass die Motorräder in den vergangenen 20 Jahren im realen Fahrbetrieb ganz sicher nicht leiser, in vielen Fällen gar lauter wurden, muss sich die Motorradszene berechtigterweise vorwerfen lassen. Es war wohl nicht besonders weitsichtig, die laufend verschärften Lärmvorschriften unter Ausnutzung aller Spielräume und technischen Möglichkeiten teilweise zu umgehen. In ihrem Vorstoss im Bundestag vergleichen die Grünen das Vorgehen der Motorradindustrie mit dem VW-Abgasskandal.
In ihrem Antrag vom 28. Oktober fordert die Bundestagsfraktion der Grünen die Bundesregierung auf, die rechtlichen Voraussetzung zur Übernahme des Tiroler Modells zu schaffen. Damit sind spezifische Streckensperrungen für Motorräder mit einem Standgeräusch von mehr als 95 dB gemeint.
Wer hofft, damit sei es dann getan, ist grad nochmals naiv. Selbstverständlich fordern die Grünen schon mal präventiv weitere Zwangsmassnahmen, «falls die Lärmminderung nicht zufriedenstellend ausfällt», was zu erwarten ist. Dann drohen Geschwindigkeitsbeschränkungen und Sonntagsfahrverbote.
Völlig unrealistisch ist zudem die Forderung der Grünen nach einem Lärmgrenzwert von 80 dB in allen Fahrzuständen und über den gesamten Geschwindigkeitsbereich. Das würde heissen, dass man ebendiesen Geschwindigkeitsbereich eingrenzen müsste, und das auch bei Elektromotorrädern, welche die Grünen durch Anreize (also Subventionen und Steuervergünstigungen) fördern wollen.