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Pierer Mobility AG: Starke Performance im 1. Halbjahr

Von Günther Wiesinger
Die Pierer-Gruppe rechnet 2022 mit einem Rekordergebnis

Die Pierer-Gruppe rechnet 2022 mit einem Rekordergebnis

Der österreichische Motorradhersteller steigerte den Umsatz auf € 1.154,1 Mio. Das ist ein Plus von (+ 7,1% zu 2021). Es wurden 163.334 Motorräder (minus 7,2%) abgesetzt – trotz verschärfter Lieferkettenproblematik.

Die Pierer Mobility-Gruppe steigerte im ersten Halbjahr 2022 den Konzernumsatz um 7,1 Prozent auf € 1.154,1 Mio. (Vorjahr: € 1.078,0 Mio.). Das operative Betriebsergebnis (EBIT) lag im Berichtszeitraum mit € 92,8 Mio. unter dem Vorjahreswert von € 102,6 Mio.

Vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten in der Zulieferkette, die beide Segmente betreffen, und damit einhergehenden Lieferengpässen konnte die Motorrad-Division der PIERER Mobility AG in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres insgesamt 163.334 KTM, Husqvarna und GASGAS Motorräder (Vorjahr: 176.045) verkaufen. Damit liegt der Absatz inklusive der von unserem Partner Bajaj verkauften Modelle im ersten Halbjahr 2022 lediglich um 7,2 % unter dem Vorjahr. In der Fahrrad-Division wurden insgesamt 51.417 Stück abgesetzt (minus 3,7 %). Davon entfallen 34.829 auf E-Bicycles (Vorjahr: 39.601) sowie 16.588 auf konventionelle Bio-Fahrräder (Vorjahr: 13.777) der Marken Husqvarna, GASGAS, FELT und R Raymon.

Absatzseitig konnte damit im ersten Halbjahr in beiden Segmenten die Nachfrage nicht voll erfüllt werden. Aufgrund der Rückstände von Teilen (speziell im Elektronikbereich) konnten Motorräder und auch E-Bicycles nicht vollständig zusammengebaut werden. Diese Fahrzeuge gingen daher verzögert erst zu Beginn des zweiten Halbjahrs in den Handel. Trotz dieser verschärften nachhaltigen Lieferkettenproblematik wurden weltweit insgesamt 198.163 Powered Two-Wheelers (PTWs: Motorräder und E-Bicycles) verkauft (minus 8,1 % zum Vorjahr).

Besonders stark war das Wachstum in Nordamerika, wo 44.689 Motorräder abgesetzt wurden, was einem Plus von 47 % im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 entspricht.

In Europa machte sich die Lieferkettenproblematik für die PIERER Mobility AG besonders bemerkbar. Es konnten im ersten Halbjahr 61.435 Motorräder (minus 15 % im Vergleich zum Vorjahr) verkauft werden. In Australien und Neuseeland wurden 6707 Motorräder verkauft. Auch in Indien hat die Nichtverfügbarkeit von Teilen zu einem Rückgang der abgesetzten Motorräder auf 18.251 Stück geführt (Vorjahr: 30.561).

Obwohl der gesamte Motorradmarkt von Lieferkettenproblemen betroffen war und in der ersten Jahreshälfte 2022 leicht rückläufige Wachstumsraten verzeichnete, konnte die PIERER Mobility-Gruppe ihre Marktanteile auf den globalen Märkten weitgehend stabilisieren.

Entwicklung der Marktanteile in den wichtigsten Märkten

Der europäische Motorradmarkt verzeichnete in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 knapp 400.000 Zulassungen, was einen leichten Rückgang gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 bedeutet (minus 3 %). Die Niederlande (+ 20 %), das Vereinigte Königreich (+ 1 3%) und Italien (+ 6%) weisen positive Wachstumsraten auf, während in Deutschland die Nachfrage mit minus 7% gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 leicht zurückging.

Auf dem europäischen Markt erreichten die Zulassungen der drei Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS einen gemeinsamen Marktanteil von 9,9 %. Das entspricht einem Rückgang um 1,8 %-Punkte im Vergleich zum 31. Dezember 2021.

Auf dem US-Markt, dem für PIERER Mobility größten Einzelmarkt für Motorräder, zeigt sich eine ähnliche Tendenz wie in Europa, mit einem leichten Rückgang von minus 4 % bei den zugelassenen Einheiten im ersten Halbjahr 2022 auf insgesamt 239.000 Motorradzulassungen. In Nordamerika (USA, Kanada) liegt der aktuelle Marktanteil der Gruppe mit ihrer drei Motorradmarken bei 10,6 % (Jahresende 2021: USA: 11,3 %, Kanada: 14,1 %).

Neben Europa und den USA verzeichnete auch der australische/neuseeländische Markt (Ozeanien) im ersten Halbjahr 2022 einen leichten Rückgang von 4 % gegenüber der Vorjahresperiode mit rund 35.000 zugelassenen Motorrädern, wobei die drei Marken von PIERER Mobility ihren Marktanteil bei 19,0 % stabilisieren konnten (31. Dezember 2021: 19,7 %).

Der wichtige indische Motorradmarkt erholte sich im Laufe des Jahres 2022 mit einem Plus von 5 % gegenüber dem Vorjahr (Gesamtzulassungen zum 30. Juni 2022: 440.000 Motorräder), zeigt aber zugleich einen Rückgang des Marktanteils der beiden in Indien vertretenen Marken KTM und Husqvarna Motorcycles auf 4 % (31. Dezember 2021: 7 %).

Mit zunehmender Produktverfügbarkeit ab der zweiten Jahreshälfte wird die PIERER Mobility-Gruppe die Marktpräsenz in ihren Fokusmärkten stärken und die Marktanteile in den relevanten Premium-Motorradsegmenten ausbauen.

Für die Fahrrad-Division liegen aktuell die wichtigsten Absatzmärkte in Europa (Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und die Schweiz). Im Berichtszeitraum erfolgte der Absatz größtenteils in der DACH-Region (68 %) gefolgt vom restlichen Europa (15 %) und anderen Ländern weltweit (17 %), hier insbesondere in Nordamerika.

Personalaufbau auf 5.656 Beschäftigte

Zum 30. Juni 2022 waren in der PIERER Mobility-Gruppe 5656 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 21 % in der Forschung & Entwicklung. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 konnte die Gruppe somit ihren Personalstand um 768 Personen erhöhen. Die Neuanstellungen erfolgten größtenteils in der Produktion.

Bei der Mitarbeitersuche liegt der Fokus weiterhin verstärkt auf den verschiedenen Produktionsbereichen. Die Gruppe betreibt mehrere Standorte im oberösterreichischen Zentralraum.

Als moderner Arbeitgeber setzt PIERER Mobility Maßnahmen, um das Umfeld für die Belegschaft möglichst attraktiv zu gestalten, wie etwa neue flexible Schichtmodelle, die den individuellen Bedürfnissen der Beschäftigten entgegenkommen. Im Zuge der Lehrlingsoffensive werden im neuen Jahrgang rund 70 weitere Auszubildende ihre Arbeit beginnen. Insgesamt bildet die Gruppe derzeit rund 200 Lehrlinge aus.

Neue Tochtergesellschaft in Taiwan

Um der aktuellen Lieferkettenproblematik im Fahrradbereich entgegenzuwirken, hat die PIERER E-Bikes GmbH im Juni 2022 eine Tochtergesellschaft in Taiwan, die PIERER E-Bikes Asia Ltd., gegründet. Sie wird die PIERER E-Bicycles Gruppe in ihrem Supply Chain Management maßgeblich unterstützen und somit das Beschaffungsrisiko durch den direkten Zugang zum asiatischen Markt reduzieren.

Erhöhung der Prognose für 2022

Der Vorstand hat die Guidance für das Jahr 2022 erhöht und rechnet für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatzwachstum zwischen 10 und 15 % (bisher prognostiziertes Umsatzwachstum für das Geschäftsjahr 2022: 6 bis 10 %). Die EBIT-Marge von 8 bis 10 % sowie einer EBITDA-Marge zwischen 15 und 17 % werden bestätigt.

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