Indian: Kabellos beheizte Motorradbekleidung
Das kabellose Laden von Akkus ist im Alltag längst gebräuchlich, etwa bei Schnurlos-Telefonen oder elektrischen Zahnbürsten, die in eine Halterung gestellt und deren Akkus dann induktiv geladen werden. Die Automobilindustrie entwickelt derzeit Vorrichtungen für das induktive Laden von Elektrofahrzeugen.
Mehrere Nummern kleiner ist da der Ansatz von Indian, über Induktionsspulen am Motorrad elektrischen Strom zu ebensolchen Spulen in der Bekleidung zu transferieren, um zu heizen oder zu kühlen. Über Kontaktpunkte an Lenker, Sitz und Fussrasten werden Handschuhe, Jacke, Hose oder Stiefel kabellos mit Strom versorgt.
Die abgegebene Energie und damit die Heiz- oder Kühlleistung könnte mit einem Bedienelement an einer Lenkerarmatur reguliert werden. Denkbar ist auch das vorwählen einer Temperatur über das Cockpit-Display, worauf sich die Bekleidung selber einreguliert.
Beheizte Bekleidung gibt es ja bereits, entweder über Kabel vom Bordnetz des Motorrads versorgt oder mit eingebauten Akkus, die wiederum mit Ladegeräten aufgeladen werden. Letztere haben den Nachteil einer zeitlich begrenzten Nutzdauer, bei ersteren ist das Hantieren mit Kabeln und Steckverbindungen lästig bis umständlich und die im Winterbetrieb bevorzugt verwendeten Motorräder der unteren Hubraumklassen verfügen nicht über genügen Lichtmaschinen-Leistung.
Sollte Indian seine Idee serienreif entwickeln, wäre das alles hinfällig: Die Kontaktspulen am Motorrad wären von Anfang an in die Elektrik integriert und nicht nachträglich angebaut. Es gäbe keine Kabel und keine aufzuladenden Akkus und die Lichtmaschinenleistung wäre entsprechend dimensioniert. Nachteil: Wegen der Patentierung könnten nur Indian-Fahrer mit von Indian angebotener Bekleidung diese Technologie nutzen.
Als weitere Idee schlägt Indian das induktive Laden der Motorradbatterie über den Seitenständer und eine Induktionsmatte vor. Damit würde man das Motorrad in der Garage mit dem Seitenständer auf dieser Matte parkieren und hätte immer eine voll geladene Batterie, wenn man wieder losfahren will. Ein Komfortgewinn vor allem für Fahrer, die ihr Motorrad nur wenig benutzen.