MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

KTM schaltet einen Gang höher – automatisiert

Von Rolf Lüthi
Bei KTM verschwimmt die Grenze zwischen Sport und Komfort, indem die Vorteile eines Automatikgetriebes genutzt, die markentypische Sportlichkeit erhalten und die Kontrolle beim Fahrer bleiben soll.

Nun stellt auch KTM ein automatisiertes Getriebe vor, genannt AMT oder Automated Manual Transmission. Es soll die Sportlichkeit beibehalten und gleichzeitig eine verbesserte Gebrauchstauglichkeit in verschiedenen Fahrszenarien ermöglichen. Das tönt vielleicht etwas widersprüchlich, doch Johnny Aubert hat mit einem 7. Platz am Prolog des Erzberg Rodeo, erreicht mit einem Prototyp der KTM Super Adventure mit AMT-Getriebe klargestellt, was gemeint ist.

Das AMT ermöglicht dem Fahrer die Wahl zwischen manuellem Schalten ohne Kupplung im M-Modus und einem vollständig automatisiertem Getriebe im A-Modus. Sobald der erste Gang eingelegt ist, wird der Vortrieb durch eine Erhöhung der Motordrehzahl aktiviert, dann greift die Fliehkraftkupplung und setzt das Motorrad in Bewegung.

Dadurch werden das Anfahren an Steigungen, Beschleunigen, Anhalten und Manövrieren bei niedriger Geschwindigkeit viel einfacher, besonders mit größeren Motorrädern. Außerdem ist es unmöglich, den Motor abzuwürgen, was für sich genommen schon ein riesiger Vorteil ist.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Motorradgetrieben verfügt die AMT über die Gangsequenz P – N – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6, wobei P für PARK ungewolltes Wegrollen dank einer Sperrklinke im Getriebe verhindert.

Sowohl Park als auch Neutral können nur mit der Schaltwippe am Schaltwürfel des Lenkers angewählt werden, unabhängig davon, ob der Motor läuft oder nicht. Zum Einlegen des ersten Gangs muss die Vorder- oder Hinterradbremse betätigt werden.

Die Schaltgeschwindigkeit wird über das Steuergerät und das Getriebesteuergerät elektronisch gesteuert. Schaltvorgänge werden über ein elektromechanisches Stellglied initiiert, das die Schaltwalze dreht. Dadurch dauert das Wechseln des Gangs 50 Millisekunden, was vergleichbar ist mit einem herkömmlichen Getriebe mit Quickshifter.

Im M-Schaltmodus kann der Fahrer gezielt über den gewohnten Schalthebel auf der linken Seite des Motors oder über die Wippe am linken Schaltwürfel schalten. So können Fahrer weiterhin das sportliche Feeling genießen, ohne Kompromisse bei Geschwindigkeit und Beweglichkeit eingehen zu müssen. Das AMT-System bietet dem Fahrer außerdem eine große Auswahl an Set-up-Optionen, wobei die Schaltmodi und die Fahrmodi kombiniert werden, um individuelle Einstellungen für jede Anwendung zu ermöglichen.

Das AMT-Getriebe ist nicht grösser oder wesentlich schwerer als ein herkämmliches Getriebe mit Fuss-Schaltung. Das neue AMT wird zunächst für ausgewählte Modelle von KTM verfügbar sein. In den kommenden Jahren werden dem AMT-Getreibe weitere Optionen hinzugefügt. In der Kombination mit elektronischen Fahrhilfen, semiaktiven Fahrwerken und radarbasierter Erkennung von Hindernissen eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten und Optionen.

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