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Schon da: Bimota KB998 Rimini

Von Rolf Lüthi
Bimota baut ein strassenzugelassenes Serienmotorrad mit eigenem Chassis und dem Motor der Kawasaki ZX-10RR. Das Superbike-Rennmotorrad auf gleicher Basis überzeugte bei Testfahrten

In Übereinstimmung mit dem Reglement der Superbike-WM baut Bimota bis zum 24. Februar 2025 125 Stück der KB998 Rimini, weitere 125 Motorräder werden bis zum 31. Dezember 2025 gebaut, im Jahr 2026 folgen weitere 250 Stück. Die Modellbezeichnunh «Rimini» ist nicht nur ein bekannter Badeort an der italienischen Adriaküste, sondern auch der Firmensitz von Bimota.

Das Chassis baut Bimota. Aluplatten, die aus dem Vollen herausgefräst werden, nehmen den Schwingendrehpunkt und den oberen Anlenkpunkt des Zentralfederbeins auf (beide einstellbar), dazu zwei Motorhaltebolzen und die Befestigungsaugen der Fussrastenanlage. Diese Platten sind verschraubt mit einem Gitterrohrrahmen aus ovalen Stahlrohren, der in den Lenkkopf mündet. Der Radstand der Bimota ist mit 1454 mm 4mm lämger als jener der Kawasaki ZX-10RR. Weitere Fahrwerkskenngrössen nennt Bimota derzeit nicht.

Bimota vertraut wie schon Kawasaki auf Showa-Federelemente, vorne eine 43er USD-Gabel mit 130 mm Federweg, hinten eine aus dem vollen gefräste Aluschwinge mit Unterzug, Umlenkhebeln und Showa-Zentralfederbein, 125 mm Federweg. Der Lenkungsdämpfer von Öhlins ist quer zur Fahrtrichtung auf der oberen Gabelbrücke montiert.

Der Reihen-Vierzylinder von Kawasaki ist soweit bekannt: Mit 76 x 55 mm kurzhubig ausgelegt, Steuerung der vier Titanventile pro Zylinder über zwei obenliegende Nockenwellen und Schlepphebel. Dem auch in der Bimota verbauten RR-Motor vorbehalten sind variable Ansaugtrichter, Leichtbau-Kolben, Titanpleuel, spezielle Nockenwellen und drehzahlfestere Ventilfedern für ein höheres Drehzahllimit von 14.700/min.

Die Verkleidung mit Winglets ist aus Karbon gefertigt, die Auspuffanlage liefert Akrapovic. Bimota gibt für die KB998 Rimini 200 PS bei 13.600/min und 111 Nm bei 11.700/min an und nennt ein Gewicht von 194 kg mit allen Flüssigkeiten ohne Benzin. Der Preis ist gegeben: Ein Homologationsmodell für die Superbike-WM muss in 500 strassenzugelassenen Exemplaren gefertigt werden und zum Stückpreis von maximal 44.000 Euro käuflich sein.

Zur Erinnerung noch einige Hintergründe: 2019 stieg Kawasaki mit einer Beteiligung von 49,9 % bei der mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfenden Manufaktur Bimota ein. Nach sechs WM-Titeln in Folge mit dem Briten Jonathan Rea von 2015 bis `20 zieht sich Kawasaki werksseitig aus der Superbike-WM zurück – nein, nicht wirklich. Das Povec-Team, das schon bisher die Einsätze des Kawasaki-Werksteams abwickelte, wird 2025 mit der Bimota KB998 Rimini die Superbike-WM bestreiten. Erste Testfahrten mit dem neuen Motorrad lassen den Schluss zu, dass Axel Bassani und Alex Lowe auf der Bimota bereits so schnell sind, dass das Povec-Team wird um den WM-Titel kämpfen können.

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