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Glen Phillips: Das Exklusiv-Interview zum Rücktritt

Von Ivo Schützbach
Glen Phillips gewann in seiner Karriere einen Grand Prix

Glen Phillips gewann in seiner Karriere einen Grand Prix

Freitagabend erklärte Glen Phillips, Langbahn-Vizeweltmeister von 2008, seinen Rücktritt. Die Gründe dafür, und wie der 35-jährige Engländer seine Karriere beurteilt.

Die letzten 15 Jahre gehörte Glen Phillips zu den besten Engländern auf Europas Sand- und Grasbahnen. 2004 qualifizierte sich der heute 35-Jährige zum ersten Mal für den Langbahn-GP, von 2006 bis 2017 war er ununterbrochen dabei. In dieser Zeit qualifizierte er sich neunmal für das A-Finale, gewann einmal, wurde einmal Zweiter und zweimal Dritter.

Seine beste WM-Saison hatte Phillips 2008, als er hinter Gerd Riss Vizeweltmeister wurde. Mit der englischen Nationalmannschaft eroberte der Mann aus Ringwood fünf Medaillen in der Team-WM, 2015 wurden sie Weltmeister. In der Grasbahn-EM hatte Phillips 2009 seine beste Saison, als er Dritter wurde.

Vergangene Freitagnacht erklärte der Engländer seinen Rücktritt, SPEEDWEEK.com gewährte er ein exklusives Interview.

Glen, warum hörst du auf?

Der Hauptgrund ist, dass ich etwas das Interesse am Sport verloren habe. Ich habe jetzt aber auch eine Familie mit meiner Frau Emma und den zwei Kindern Florence und Jesse. Es fühlt sich nicht mehr richtig an, sie für lange Wochenenden zu verlassen, für das, was mir der Rennsport gibt.

Deshalb gefällt mir Motocross. Ich bin nur über den Tag unterwegs, manchmal kommen sie auch mit.

Ich habe auch immer mehr mit meinem Geschäft zu tun. Weil das mit Speedway und Langbahn zu tun hat, werde ich immer mit dem Sport verbunden sein.

Du redest von deiner Firma 1stGlass, unter der du Kotflügel und Hinterradscheiben anbietest?

Genau, darauf werde ich mich jetzt konzentrieren. Wenn ich keine Rennen mehr fahre, kann ich einige Arbeitsabläufe hoffentlich anders gestalten.

Wie begann deine Karriere?

Als ich sieben oder acht Jahre alt war, begann ich in den Schülerklassen auf der Grasbahn. Als ich 14 war, fuhr ich zum ersten Mal mit einer 250er Speedway. Mit 15 begann ich mit der 350er Grasbahnrennen zu fahren und fuhr dann auch in der Erwachsenen-Klasse Speedway.

Weshalb hast du dich auf den Langbahn-Sport konzentriert?

Ich hatte nie die Absicht Speedway zu fahren. Mein Vater hat mir meine erste Speedwaymaschine gekauft, damit ich auch während des Winters fahren kann. Meine Leidenschaft galt immer den Gras- und Sandbahnen.

Wäre es aus finanzieller Sicht nicht gescheiter gewesen, Speedway-Profi zu werden?

Ich war Speedway-Profi seit meinem 16. Lebensjahr, bis 2009. Damals hatte ich das Gefühl, dass ich mein Potenzial ausgeschöpft habe und verlor das Interesse am Speedway-Sport. Also entschied ich, nur noch Langbahn zu fahren. Du musst im Speedway zu den Besten gehören, um viel Geld zu verdienen!

Wenn du etwas an deiner Karriere ändern könntest, was wäre das?

Nicht viel, wirklich. Meine Karriere verlief gut, ich bin mit meinen Resultaten zufrieden. Ich werde mich jetzt zurücklehnen und mich an all die Reisen erinnern und die Menschen, die ich in dieser Zeit kennengelernt habe.

2008 wurdest du Vizeweltmeister. Ist das für dich der unangefochtene Karrierehöhepunkt oder bist du enttäuscht, dass du nie Weltmeister wurdest?

Natürlich war es mein Ziel, Champion zu werden – ich habe alles versucht. Mit Platz 2 hinter Gerd Riss habe ich viel erreicht.

In schlechter Erinnerung habe ich das folgende Jahr, da hätte ich wieder Vizeweltmeister werden können. Aber im letzten Grand Prix in Vechta hatte ich im Halbfinale einen Motorschaden und war draußen!

Der zweite Platz ist definitiv das Glanzstück meiner Karriere.

Tatum, Riss, Barth oder Kylmäkorpi haben reihenweise WM-Medaillen gewonnen. Was machte sie so besonders?

Sie waren außergewöhnliche Rennfahrer, ich bewundere sie für das Erreichte.

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