Kleines Bahnsport-ABC der Saison 2017 - Folge 1
Deutschland gewann in Roden die Team-WM
A wie Assen: Der Eisspeedway-GP der Niederlande fand zuletzt erstmals in Heerenveen statt. So wird es auch 2018 sein. Die Traditionsbahn «De Bonte Wever» in Assen ist mittlerweile abgerissen, das Gelände dient der Erweiterung des gleichnamigen Hotels. Dem Vernehmen nach soll der Neubau einer Multifunktionshalle auf dem Gelände des TT Circuits in Assen beschlossene Sache sein.
B wie Bahndienst: «Oh nein, nicht schon wieder Bahndienst!» Wie oft hört man diesen Spruch am Rande eines Bahnrennens, vor allem auf Sand- und Grasbahnen. Man kann sich zum Teil des Eindrucks nicht erwehren, dass die ungeliebten «Treckerrennen» von manchen Clubs als gezielte Flankierung von Umsatzsteigerungsversuchen an den Verpflegungsbuden genutzt werden sollen. Manchmal ist aber einfach Blödheit und Unkenntnis im Spiel, siehe die zwischenzeitliche Überflutung der Strecke bei der Seitenwagen-DM in Werlte. Meist sind die Bahndienste aber schlicht und einfach notwendig, denn sie dienen vor allem der Sicherheit der Aktiven.
C wie Catman: Stephan Katt, genannt «Catman», feierte mit seinem Start bei der Langbahn-Team-WM im niederländischen Roden ein Jubiläum: Zum zehnten Mal war der 38-Jährige mit dabei und als siebenfacher Team-WM-Goldmedaillen-Gewinner so erfolgreich wie kein anderer Einzelsportler. In der Einzel-WM wurde der wieder erstarkte Neuwittenbeker Gesamt-Fünfter und in Bad Hersfeld zum dritten Mal Deutscher Langbahnmeister.
D wie Doping: Das war mal ein Knaller. Der Niederländer Jannick de Jong wurde bei einer unangekündigten Dopingkontrolle nach einem Lauf zur Dutch Open am 30. April in Eenrum positiv getestet. Das Ergebnis und die damit verbundene Sperre des KNMV wurde aber nach Himmelfahrt bekannt. Hier hatte der 29-jährige Gorredijker noch den ersten Langbahn-GP in Herxheim und drei Tage später den Ehrenpreis der Stadt Bielefeld auf dem dortigen Leineweberring gewonnen. Seitdem ist der Langbahn-Weltmeister von 2015 und dreimalige Grasbahn-Europameister in der Öffentlichkeit auf «Tauchstation».
E wie Eisspeedway: In der WM standen am Ende wie erwartet fünf Russen auf den vorderen Plätzen. Bester West-Europäer war der Österreicher Franky Zorn. Günther Bauer wurde Achter, Max Niedermaier Zwölfter, Johann Weber kam auf Rang 14. Stefan Pletschacher fehlte verletzungsbedingt. DMSB-Meister wurde in Berlin Niedermaier vor Weber und Markus Jell.
F wie Fienhage: Lukas Fienhage aus Klein-Brockdorf bei Lohne überzeugte sowohl beim Speedway als auch auf der Langbahn. So konnte sich der 18-Jährige sich als einziger Deutscher für die dreiteilige Endrunde der Speedway-U21-WM qualifizieren und wurde in Roden (NL) Team-Weltmeister auf der Langbahn.
G wie Grand Prix: In Herxheim und in Mühldorf wurden der erste und der dritte von fünf Langbahn-GP erfolgreich durchgeführt. Die deutschen Fahrer schnitten hier recht gut ab. Michael Härtel wurde in Herxheim Dritter vor Stephan Katt und in Mühldorf gewann der Dingolfinger den GP, Zweiter wurde Katt.
H wie Hoffnungen: Die deutschen Langbahnfans können sich für die Saison 2018 Hoffnungen auf einen Weltmeistertitel einer ihrer Lieblinge machen. Mit Michael Härtel, Stephan Katt, Bernd Diener und Martin Smolinski sind gleich vier deutsche Fahrer bei den Langbahn-Grands-Prix dabei, hinzu steht mit Max Dilger ein fünfter auf der Nachrückerliste. In Herxheim und in Mühldorf können die Veranstalter je eine weitere Wildcard vergeben.
I wie I-Lizenz: Der Bielefelder Marcel Sebastian gewann in Schwarme den Bahnpokal Solo und kann im kommenden Jahr in der Internationalen Lizenzklasse mitfahren. Raphael San Milan und Benedikt Zapf holten sich in Melsungen den Bahnpokal der Gespanne und sind damit auch für die internationale Klasse qualifiziert.
J wie James Shanes: Der 20-jährige Brite aus Puddletown in Dorset holte sich in Hertingen seinen zweiten Europameister-Titel auf der Grasbahn und wurde Vierter der Langbahn-Weltmeisterschaft. In Eenrum (NL) gewann er zudem seinen ersten Grand Prix. Auch auf der Insel war Shanes mit dem dritten Gewinn der britischen Grasbahn-Meisterschaft sehr erfolgreich unterwegs.
K wie Kevin Wölbert: Kevin Wölbert wurde 2017 zum dritten Mal Deutscher Speedway-Meister und lieferte eine starke Saison ab, vor allem in der polnischen Liga. 2018 wird der 28-Jährige in weitere Ligen einsteigen.
L wie Landshut: Der AC Landshut holte sich die Deutsche Speedway-Meisterschaft mit 88:80 Punkten gegen den MSC Brokstedt. Die Norddeutschen mit Rune Holta, Kai Huckenbeck, Lukas Fienhage, Tobias Kroner, Hannes Gast und Stephan Katt gewannen das Finale 1 mit 45:39. Im entscheidenden zweiten Finale siegten die Bayern mit Leon Madsen, Martin Smolinski, Valentin Grobauer, Erik Riss, Dominik Möser und Sandro Wassermann 49:35.
Fortsetzung folgt.