Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stephan Katt: Keine Katastrophen-Saison wie zuletzt

Von Rudi Hagen
Stephan Katt blickt trotz vieler Nackenschläge positiv nach vorne

Stephan Katt blickt trotz vieler Nackenschläge positiv nach vorne

Nach einer beispiellosen Pechserie musste Stephan Katt kürzlich unters Messer. In Kiel wurde das Kahnbein der rechten Hand operiert. Der Neuwittenbeker denkt aber schon an die Saison 2019. Die WM ist für ihn passé.

Die Saison 2018 war für Stephan Katt wahrlich eine Albtraumsaison. Der mittlerweile 39-jährige Schleswig-Holsteiner, der unter anderem drei deutsche und drei Europameistertitel in seiner Karriere errang und der darüber hinaus siebenmal Team-Weltmeister auf der Langbahn war, hat eine Rennsaison «zum Abkotzen» hinter sich.

«Es fing eigentlich in Osnabrück an, da sind mir bei beiden Motorrädern die Federbeine gebrochen», erinnert sich Katt. Es sollte in der Folge schlimmer kommen. Bei einem heftigen Sturz in Altrip zog sich der «Catman» am Ellenbogen eine tiefe, offene Fleischwunde zu, die zwei Wochen Pause und die Absage der WM-Qualifikation in Marienbad (CZ) nach sich zog.

Aber nicht nur das. Katt: «Ich hatte nach Altrip Probleme mit dem rechten Bein, aber erst nach einem MRT wurde bei mir später ein Beckenbruch am Schambein diagnostiziert. Inzwischen hatte ich in La Réole beim GP einen Überschlag am Start wegen einer defekten Kupplung.»

Nach einer Pause ging es drei Wochen danach für Stephan Katt im französischen Tayac beim EM-Finale weiter mit der Pechsträhne. Aus einem Sturz resultierte ein Kahnbeinbruch. Das Kahnbein ist ein wichtiger und zentraler Knochen am Handgelenk. Er liegt in direkter Nachbarschaft zur Speiche. Kaum ein Knochbruch des menschlichen Körpers wird öfter übersehen als ein Kahnbeinbruch.

«Wir haben uns dann gefragt, was wir tun sollten, Gips, Operation oder Weitermachen», so Katt. «Ich habe dann gedacht, ich beiße einfach die Zähne zusammen und fahre weiter, denn das ist ja mein Job. Aber meine Hand tat ständig weh und dann sind mir in Roden auch noch zwei Motoren und ein Getriebe kaputt gegangen, da habe ich zwischendurch tatsächlich mal ans Aufhören gedacht.»

Aber Stephan Katt hat nicht aufgegeben. «Catman» der Kämpfer, der positiv denkende, immer nach vorne schauende und grundehrliche Norddeutsche ärgerte sich zwar «tierisch», wie er sagt, über seine Saisonergebnisse, aber trotz malträtierter Hand und Psyche geht es für ihn im Bahnsport auch zukünftig weiter.

Dafür stand zuerst die Operation im Vordergrund. Er wandte sich an seinen Arzt des Vertrauens, den Kieler Orthopäden Dr. Martin Schweiger, der mit seinem Team zwei Knöchelchen aus Katts Becken entnahm und diese ins Handgelenk einbrachte. Das ist jetzt gut zwei Wochen her und Katt trägt den rechten Arm in einem pinken Gips.

«Ich bin wirklich froh, dass meine Handoperation gut verlaufen ist», atmete er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com hörbar auf, «ich muss den Gips jetzt noch zirka einen Monat tragen und kann dann in die Physiotherapie einsteigen. Jetzt bemühe ich mich schon auf dem Laufband um etwas Kondition. Wenn alles gut läuft, müsste ich zu Weihnachten wieder heil sein, aber fit bin ich dann sicher noch nicht.»

In der Saison 2019 will Stephan Katt aber wieder mitmischen auf der Langbahn, doch an die WM denkt er nicht mehr. «Die WM-Geschichte ist für mich vorbei, ich habe auch keine Wildcard beantragt. Anders sieht es für Mühldorf aus, da wäre ich schon gerne noch mal dabei.»

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