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Stephan Katt erzürnt: «Bin kein Vaterlandsverräter»

Von Michael Schubert
Stephan Katt wundert sich über den Meinungsumschwung bei Teammanager Hukelmann

Stephan Katt wundert sich über den Meinungsumschwung bei Teammanager Hukelmann

Um das Thema Langbahn-Team-WM ist eine kontroverse Diskussion entbrannt. Es geht um die Aufstellung der deutschen Mannschaft, die sich am 1. September im französischen Morizes der Konkurrenz stellen wird.

Nach diversen Absagen von Fahrern, zu denen auch Stephan Katt aus Neuwittenbek zählt, meldete sich Teammanager Josef Hukelmann öffentlich zu Wort und kritisierte die Haltung einiger seiner designierten Nationalmannschaftskandidaten.

Auch Katt wurde von Hukelmann nicht ausgenommen. Diese Haltung sorgt beim siebenfachen Team-Weltmeister für Unverständnis. «Ich bin verwundert und aufgrund der Pauschalisierung, die vom Teammanager geäußert wird, enttäuscht», so der gebürtige Kieler.

Katt selbst hat seine Entscheidung bei der WM nicht zu starten öffentlich mit der Tatsache begründet, dass er sich leistungsmäßig nicht in der Lage sieht dem Team helfen zu können. Vielmehr ginge es ihm darum den Weg für jüngere, ehrgeizige oder derzeit erfolgreichere Fahrer frei zu machen. Hinzu kommt eine Handverletzung, die noch nicht komplett ausgeheilt ist.

«Ich habe mit Josef Hukelmann persönlich über meine Entscheidung gesprochen», erklärte der 38-Jährige. «Er hat diese damals akzeptiert und rechnete mir meine ehrliche Art sogar hoch an. Umso mehr wundere ich mich jetzt über diese Drehung um 180 Grad.»

Weiter weist Katt den Vorwurf zurück, dass es den Fahrern an Ehrgefühl fehlen würde für Deutschland zu starten. «Für mich war es immer eine Ehre für Deutschland zu starten und das Team zu unterstützen. Ich hätte sicherlich im vergangenen Jahr meinen Unmut über die Tatsache, dass ich zwar zum Team gehörte aber im Finale nicht eingesetzt wurde, öffentlich machen können. Aufgrund der Tatsache, dass ich keine Unruhe stiften wollte, und letztlich auch als Dank an Josef Hukelmann für die vielen erfolgreichen gemeinsamen Jahre, habe ich dies nicht gemacht.»

Dass jetzt Kritik an seiner Person angesichts seiner Entscheidung gerade von Hukelmann geübt wird, stimmt Katt nachdenklich. «Ich frage mich, ob es um das Team geht. Ich denke, wenn wenigsten zwei andere Kandidaten zugesagt hätten, wäre ich aus der Kritik herausgefallen und mein Schritt wäre so akzeptiert worden. Da jetzt allerdings personelle Not herrscht, werde ich vom Teamchef einfach mal mit in die Kategorie Vaterlandsverräter geschoben – egal was mir zuvor im persönlichen Gespräch mitgeteilt wurde.»

Für Katt liegt die Vermutung nahe, dass die Argumentation im vergangenen Jahr nur Mittel zum Zweck war. «Damals hieß es, das Team befinde sich im Umbruch und es soll eine Verjüngung stattfinden. Darum wurde ich nicht eingesetzt.»

Katt schluckte diese Erklärung, ordnete sich dem Team unter und kam nicht zum Einsatz. Dass jetzt die Kehrtwende von offizieller Seite kommt, kann der Deutsche Langbahnmeister nicht nachvollziehen: «Es ist natürlich leichter, nach den gehäuften Absagen den schwarzen Peter zu verteilen. Mir ist das allerdings zu einfach.»

Die Startaufstellungen für Team-WM Morizes:

Deutschland: Michael Härtel, Lukas Fienhage, Jörg Tebbe, David Pfeffer.

Niederlande: Theo Pijper, Henry van der Steen, David Meijerink, Mark Beishuizen.

Frankreich: Mathieu Trésarrieu, David Bellego, Dimitri Bergé, Stéphane Trésarrieu.

England: James Shanes, Zach Wajtknecht, Chris Harris, Adam Ellis.

Schweden: Sebastian Alden, Anders Mellgren, Andreas Bergström, Robin Aspegren.

Tschechien: Josef Franc, Martin Malek, Hynek Stichauer.

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