Michael Härtels Comeback bei der Team-WM ist fraglich
Michael Härtel
Nach seinem schweren Sturz beim Langbahn-GP in La Reole am 16. Juni wurde Michael Härtel am 26. Juni in Landshut vier Stunden lang am Arm und der Hand operiert. Es wurden Brüche an Elle und Speiche im rechten Unterarm festgestellt, auch der Handwurzelknochen und das Kahnbein in der Hand waren beschädigt.
«Die Hand wird langsam besser», erzählte der Dingolfinger. «Ich bin viel in der Physio- und Ergotherapie und ergreife jeden Strohhalm, damit es besser wird. Langsam wird es auch besser, ich hatte aber grade einen leichten Rückschlag. In den zwei Fingern, in denen ich Probleme mit dem Gefühl hatte, habe ich eine krasse Nagelbettentzündung bekommen und musste Antibiotika nehmen. Ich kämpfe auch mit den Narben, weil die kaum behandelt werden konnten. Direkt nach der Operation bekam ich eine Schiene an den Arm, dann einen Gips. Entsprechend konnten wir die Narben erst nach fünf Wochen zum ersten Mal behandeln. Jetzt ist unter den Narben alles extrem verklebt, sie müssen intensiv behandelt werden, was echt unangenehm ist. Da habe ich manchmal das Gefühl, dass es die Narben wieder aufreißt. Aber das kriegen wir wieder hin. Von der Bewegung bin ich noch eingeschränkt, auch wenn ich im Alltag das meiste machen kann. Nur abstützen geht nicht, ich kann die Hand auch nicht um 90 Grad nach unten oder oben bewegen. Bis die Hand wieder gut geht, wird noch einige Zeit dauern.»
Härtel ließ sich für das Langbahn-Team-WM-Finale am 1. September in Morizes nominieren, dort soll der Bayer gemeinsam mit Lukas Fienhage, Jörg Tebbe und David Pfeffer das deutsche Team bilden.
Dass Härtel in zwei Wochen tatsächlich fahren kann, ist unwahrscheinlich. «Ich probiere leichte Kraftübungen, weil die Muskeln in der rechten Hand und dem rechten Oberarm komplett abgebaut haben», erzählte der 20-Jährige SPEEDWEEK.com. «Schmerzen habe ich keine, außer beim Physiotherapeuten und beim selber üben. Da muss man an die Schmerzgrenze gehen, damit es hilft. Ich habe auch Radfahren schon probiert, die Belastung beim Lenker in die Hand nehmen ist aber eine der blödesten. Jeder Schlag geht aufs Kahnbein.»
Sollte Härtel für das Finale absagen, steht Danny Maaßen bereit. «Ich habe im Vorfeld gesagt, dass ich nicht 100-prozentig zusagen kann, es ist gut möglich, dass es nicht geht. Teammanager Jupp Hukelmann sagte mir, dass er keine anderen Fahrer hat, weil viele nicht bereit sind, dort zu fahren. Deshalb wollte er mich nominieren und als Kapitän. Das ist nicht schlecht, aber trotzdem unter Vorbehalt.»