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60 Jahre: Herzlichen Glückwunsch an Bernd Diener

Von Rudi Hagen
Jubilar Bernd Diener und sein Mechaniker und Freund Hendrik Hukelmann

Jubilar Bernd Diener und sein Mechaniker und Freund Hendrik Hukelmann

Bernd Diener, einer der dienstältesten Motorrad-Rennfahrer der Welt, im Bahnsport immer noch Weltspitze, wird heute 60 Jahre alt. SPEEDWEEK.com sagt «herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag».

60 Jahre und kein bisschen weise? Oder vielleicht doch ein klein wenig? Wer auf mehr oder minder glatten, holprigen, löcherigen und staubigen Bahnen mit Spezial-Motorrädern ohne Bremsen im Höchsttempo und im Kampf um die Plätze gegen die Konkurrenten auf Gras- und Sandbahnen um die Ovale rast, der muss schon ein besonderes Renn-Gen in sich tragen.

Bernd Diener ist ein solcher Mensch. Am 19. Juni 1959 in Gengenbach im baden-württembergischen Ortenaukreis geboren, wird Diener heute 60 Jahre alt. An und für sich ist das ja nichts Besonderes, würde der knorrige Schwarzwälder nicht immer noch um die Langbahn-Weltmeisterschaft mitfahren. Momentan rangiert der Oldie nach zwei von fünf Grands Prix mit 15 Punkten auf Platz 10.

Bernd Dieners Bahnsportkarriere begann 1979. Auf der Langbahn wurde er 1996 Vize-Weltmeister, drei Jahre später Grasbahn-Europameister und im Jahre 2000 Deutscher Langbahnmeister. 2008 und 2012 gehörte Diener zum deutschen Team, welches Langbahn-Weltmeister wurde.

In der Folge wurde auch Bernd Diener naturgemäß wie jeder Mensch älter, seine Leistungen auf der Bahn wurden aber nie wirklich schwächer. Er bestritt wie jedes Jahr seine offenen Rennen, nahm an den Deutschen Meisterschaften und der EM teil und bekam auch 2014 und 2015 eine Wildcard für den Langbahn-GP.

2016 stürzte Diener beim Grasbahnrennen in Schwarme schwer und musste mit dem Rettungshubschrauber ins nahe Klinikum Bremen gebracht werden. Das war’s wohl, dachten viele. Aber nein, der immer gut trainierte Recke ward schnell genesen und wurde bei der DM in Hertingen Dritter hinter Martin Smolinski und Stephan Katt, was wahrlich keine Laufkundschaft ist.

Jedes Mal, wenn man zum Jahreswechsel bei Bernd Diener vorsprach, um zu hören, ob er weitermache und welches seine Saisonziele seien, meinte er wortkarg wie immer: «Ich mach weiter, möchte noch etwas besser werden als zuletzt, will mit den jungen Leuten noch mithalten können.» Sprach’s und sauste mit dem Mountainbike den Berg hinunter zum Hallenbad, wo sein Vorbereitungsprogramm mit Schwimmen, Sauna und Wellness anstand.

Bernd Diener wurde in der Folge immer besser. Abgesehen davon, dass er auf seiner Heimbahn in Berghaupten meist zu ganz großer Form auflief, gelang ihm 2017 als damals 58-Jähriger auf ebendieser Grasbahn im Challenge die Qualifikation für den Langbahn-GP 2018. Am Ende der folgenden WM-Saison stand Diener auf Platz 7 und hatte sich damit direkt für die Langbahn-WM 2019 qualifiziert.

Also war das Karriere-Ende wieder noch kein Thema für Diener, der traditionell für den MSC Werlte und den MSC Berghaupten fährt. Zu Jahresbeginn gab er sein Statement wie immer ab: «Für die neue Saison hoffe ich so wie letztes Jahr unfallfrei zu bleiben. Es soll Spaß machen und wenn ich meine Erfolge toppen könnte, wäre das gut. Man will ja immer noch besser werden.» Aber da war noch etwas: «Die Saison werde ich noch dranhängen, aber nicht nur wegen der WM. Ich werde 60, in Berghaupten gibt es seit 50 Jahren Rennen und ich bin dann 40 Jahre lang aktiv.»

Die jetzige Saison begann aber unglücklich für Bernd Diener. Gleich im ersten Rennen, Anfang April im niederländischen Vries, kollidierte er im Finale unglücklich mit Dave Meijerink (NL). Die erlittenen Blessuren wirken seitdem immer noch ein wenig nach, er konnte sich aber trotzdem in Bielefeld als Dritter für das EM-Finale in Bad Hersfeld qualifizieren.

Wir wünschen Bernd Diener alles Gute zum Geburtstag, eine erfolgreiche Saison und unfallfreie Rennen.

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