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Weltmeister Lukas Fienhage: «Ich bin so glücklich»

Von Rudi Hagen
Der neue Langbahn-Weltmeister, Lukas Fienhage vom AC Vechta

Der neue Langbahn-Weltmeister, Lukas Fienhage vom AC Vechta

Gerade mal zwei Wochen nach seinem 21. Geburtstag wurde Lukas Fienhage in Rzeszów (PL) Langbahn-Weltmeister. Ihm reichte Platz im zweiten Grand Prix, nachdem er den ersten in Morizès (F) gewonnen hatte.

Auf der fast 1200 Kilometer langen Rückfahrt von Rzeszów in Polen bis nach Hause in Brockdorf, einem Stadtteil von Lohne im niedersächsischen Landkreis Vechta, hatte Lukas Fienhage viel Zeit, über seinen Erfolg beim Langbahn-WM-Finale und dem damit verbundenen Weltmeistertitel nachzudenken.

SPEEDWEEK.com sprach nach seiner Rückkehr mit dem neuen Langbahn-Weltmeister, der jetzt in einem Atemzug mit Fahrern wie Egon Müller, Karl Maier, Robert Barth und Gerd Riss genannt werden kann.

Hallo Lukas, herzlichen Glückwunsch zum Weltmeistertitel. Wie fühlst du dich momentan?

Danke. Einfach gut, ich bin so glücklich, das glaubst du nicht.

Wann wusstest du, dass du es schaffen würdest?

Ich habe die ganze Zeit daran geglaubt, dass es passieren kann. Und mein Gefühl wurde nach meinem Sieg in Morizès noch stärker. Aber als in Rzeszów das Finale immer näher kam, stieg auch meine Nervosität, doch mit so einem tollen Team im Hintergrund lief einfach alles.

Wie kamst du mit der Bahn in Rzeszów zurecht und wie gefiel dir das ganze Ambiente?

Zu Anfang gefiel mir die Bahn gar nicht, da sie so schwierig zu fahren war durch den Grip, der durch den Regen verursacht wurde. Aber das Stadion an sich ist sehr gut, das ganze Ambiente ist unfassbar. Aber ich hoffe, dass in Zukunft wieder nur Langbahnen im Kalender stehen.

Die Außenbahn war dein Freund, oder? Da schien der beste Grip zu sein.

Ja, ich habe die einfachste Linie gefunden und sie mir zunutzen gemacht.

Hattest du zwischendurch mal Zweifel daran, dass du Weltmeister werden wirst?

Ja, vor dem Rennen, als ich die Bahn sah und wie tief sie war. Aber Robert Barth hat mich ganz schnell wieder klar im Kopf gemacht, er meinte, es würde perfekt für mich passen an diesem Tag.

Auf Robert Barth hälst du große Stücke, oder?

Auf jeden Fall. Ich möchte ihm an dieser Stelle noch einmal einen Riesendank aussprechen, ich bin super zufrieden mit dem Material und das seit Jahren. Er hängt sich sehr rein in die Sache, so dass alles funktioniert wie ich es haben möchte und brauche. Robert war übrigens schon mein Idol als Fahrer, als ich noch ein Kind war. Ich bin damals immer mit seiner Mütze herumgelaufen.

Was bedeutet dir das, wenn dein Vater Uwe an deiner Seite ist? Welchen Anteil hat er an deiner Leistung?

Das bedeutet mir viel, er hat zwar nur drei Jahre aktive Erfahrung, aber die drei Jahre war er doch sehr erfolgreich. Er weiß wovon er redet und wenn er was sagt, dann ist da schon was dran. Somit trägt er quasi den größten Teil zu meiner erfolgreichen Karriere bei.

Aber da sind noch weitere Leute, die zu deinem Team gehören.

Natürlich, da ist einmal mein fester Mechaniker Chris Wahle, mit dem ich soviel Spaß habe, sowohl auf als auch neben dem Rennplatz. Und dann auch Burkhard Zoschke, der mich schon seit Jahren als Mechaniker unterstützt. Dann ist da natürlich Manfred Bäker, der viel zeitintensives Sponsorenkram für mich macht, womit ich mich teilweise nicht auskenne, sowie die Organisation. Nicht zuletzt muss ich mich aber auch bei all meinen Sponsoren bedanken, ohne die dieser Erfolg gar nicht zustande gekommen wäre. Und der größte Dank geht natürlich an meine Eltern, die immer auf mich Acht gegeben haben, egal ob in meiner Erziehung oder in der Schule, sowie in meiner Karriere.

Feierst du jetzt erstmal die ganze Woche oder wie sieht dein Plan aus?

Wir haben gestern Abend ein wenig gefeiert. Aber jetzt am Dienstagmorgen ist wieder Alltag und ich bin mit meinem Mechaniker und Kumpel Chris in der Werkstatt, wo wir alles für das nächste Wochenende vorbereiten.

Was denkst über deine Zukunft im Bahnsport?

Ich hoffe, dass alles so weiterläuft wie bisher. Die Vertragsgespräche für das nächste Jahr laufen und ich freue mich einfach über jede Minute, wo ich auf dem Motorrad sitzen kann und Spaß habe. So viel Spaß, wie ich am Motorradfahren momentan habe, hatte ich noch nie.

Wie ist das Medieninteresse nachdem du Langbahn-Weltmeister geworden bist?

Außer dir haben sich schon ein paar Zeitungen bei mir gemeldet und ich bin auch mit Fernsehsendern im Kontakt. Mich freut dieses Feedback sehr.

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