Langbahn-GP: Jacob Bukhave hofft auf einen Platz
Jacob Bukhave
Noch bevor Deutschland einen Langbahn-Weltmeister stellen konnte, hatten die Dänen mit Ole Olsen im dritten Jahr der Meisterschaft 1973 bereits einen Champion. Erik Gundersen gewann 1984 in Herxheim und 1986 in Pfarrkirchen zwei weitere Male die Langbahn-Weltmeisterschaft für Dänemark. In einer Zeit, als es noch üblich war, dass die Speedway-Stars auch auf der Langbahn fahren. Der letzte dänische Medaillengewinner aus dieser Riege war 1991 Jan Oswald Pedersen in Marienbad.
Nach Bronze von Jan O. Pedersen sollte es fast 30 Jahre dauern, bis die Dänen wieder eine WM-Medaille bejubeln durften: Kenneth Hansen wurde 2020 hinter Lukas Fienhage Vizeweltmeister, die Saison 2021 verpasste er verletzungsbedingt.
Wegen Verletzungen wurde ein anderer Däne ins Line-up der nur zwei Grands Prix gespült: Jacob Bukhave kam in Marmande für Max Dilger zum Einsatz und war auch in Rzeszow dabei. «Es ist ein total anderes Ding, offene Rennen und im Grand Prix zu fahren, in dem die besten Fahrer am Start sind», schilderte der Däne seine Eindrücke von der Weltmeisterschaft im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich war etwas nervöser als bei einem offenen Rennen, aber das wird sich bestimmt noch legen, mit mehr Rennen auf diesem Niveau.»
Bukhave schloss die WM auf dem zwölften Rang ab und verpasste auch im Challenge die Qualifikation für den Langbahn-GP 2022, sodass er jetzt auf eine Wildcard hoffen muss. Um sich weiter zu verbessern, trainierte der 28-Jährige im Oktober auf der WM-Strecke in Herxheim. «Es war das erste Mal, dass ich dort fuhr», erzählte der Dänische Meister. «Es wäre schöner gewesen, zum GP dort zu sein. Die Bahn gefällt mir sehr gut, sie ist lang und schnell. Wir haben nur eine Strecke in Dänemark. In der Vergangenheit gab es deutlich mehr, aber es ist nur noch eine übrig. Wenn man Langbahnrennen fahren will, bleiben nur Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien.»
Dass Bukhave überhaupt auf der Langbahn fährt, hat er einer Bekanntschaft zu verdanken, die ausgerechnet beim «Drift on Ice» entstand, wo auf ultra-kurzen Strecken gefahren wird. «Ich bin eine Zeit lang diese Rennen gefahren und wollte schon immer mal die Langbahn ausprobieren», bemerkte er. «Bei einem Drift-on-Ice-Event traf ich Gary Southgate und wir sprachen über die Sache. Mit ihm an meiner Seite startete ich in das Projekt, er ist in vielen Belangen eine große Unterstützung.»
Der WM-Zwölfte wird auch 2022 mehrgleisig fahren: «Ich habe ein Team in der dänischen Speedway-Liga und arbeite nebenher, denn Sponsoren sind im Moment schwer zu finden. Ich unterstütze mich ein Stück weit selbst und nehme Rennen wie das Drift on Ice mit.»