Stephan Katt: «Der Pechteufel kotzt mich an»
«Ich muss die Fehler finden und beheben», weiß Stephan Katt
Vom Start war Stephan Katt überwiegend Extraklasse, was puren Speed anbetrifft, konnte der Neuwittenbeker in Herxheim aber nicht mit den Schnellsten mithalten. Mit zwei zweiten, einem dritten und zwei letzten Plätzen schaffte es Katt gerade so ins Halbfinale der Top-10, hatte aber schon da keine Chance mehr auf einen Einzug ins Finale der Top-5.
Letztlich kam der «Catman» auf neun Punkte. 16 weniger als Weltmeister Joonas Kylmäkorpi, der nach vermurkstem Finale zwar nur Vierter im Rennen wurde, aber die mit Abstand meisten Punkte sammelte.
«Ich bin nicht zufrieden, habe im Spitzeck auch Fahrfehler gemacht», beurteilte Katt seine Leistung. «In meinem zweiten Lauf lag ich an zweiter Stelle, als sich mein Bike immer schwammiger anfühlte. Erst dachte ich, der Motor ginge kaputt, weil ich immer langsamer wurde. Als ich merkte, dass ich einen Plattfuß habe, wollte ich nur noch sehen, dass ich über Start/Ziel komme. Aber ich konnte mich nicht retten, drei verlorene Punkte.»
«Dann habe ich mit der Übersetzung etwas in die falsche Richtung geändert», erklärte er den weiteren Rennverlauf. «Ich habe das Motorrad schärfer eingestellt und dafür länger übersetzt. Ich dachte, das würde reichen, um schneller aus der Spitzkurve heraus und damit mehr Speed Ende der Geraden zu haben. Dann startete ich meinen letzten Vorlauf auf Bahn 3, von dort wurden nicht viele Läufe gewonnen. Im Halbfinale blieb nur noch Bahn 4 für mich übrig – warum ist der Platz übrig geblieben? Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen.»
Katt: «So etwas zermürbt einen»
Während Katt bei offenen Rennen regelmäßig Spitzenresultate einfährt, läuft in der WM nichts zusammen. «Mich kotzt es einfach nur an, dass in der WM der Pechteufel immer mit dabei ist», sagte er SPEEDWEEK.com. «Ich bin im Kopf stark, aber so etwas zermürbt einen.»
Auf das Material von Tuner Friedhelm Großewächter, mit dem Speedway-GP-Star Martin Smolinski groß auftrumpft, will Katt sein Resultat nicht schieben: «Ich bin super zufrieden, die Sachen laufen hundertprozentig und es hält alles. Aber es ist das erste Jahr, dass ich mit seinen Sachen fahre, Herxheim war mein fünftes Rennen mit seinem Material. Ich musste mich Anfang des Jahres erst mal auf das Starten einstellen, weil es ein bisschen anders ist. Es war eine Umstellung für mich, vielleicht tue ich mir auch schwer mich umzustellen.»
«Das ist eine Weltmeisterschaft und die ist verdammt ausgeglichen», unterstreicht der Deutsche Meister von 2010 und 2011. «Was man nie machen darf, ist das Handtuch in den Sand schmeißen und daran verzweifeln. Man muss nach Fehlern suchen, versuchen diese zu finden und hart bleiben.»