Robert Barth sieht keine Titelchance für Stephan Katt
Der vierfache Weltmeister Robert Barth
Jahr für Jahr gilt Stephan Katt als einer der Favoriten auf den Titel in der Langbahn-WM, Wochenende für Wochenende überzeugt der Neuwittenbeker bei offenen Rennen mit Glanzleistungen. Doch in der Weltmeisterschaft ist er nie über Rang 3 hinausgekommen, letztes Jahr ist Katt auf Rang 13 der Gesamtwertung abgestürzt. «Das hatte technische, nicht fahrerische Gründe», sagt der 34-Jährige.
Katt betont regelmäßig, wie viel Spaß er nach wie vor am Motorradfahren hat, der Traum vom WM-Titel lebt. Der vierfache Weltmeister Robert Barth glaubt nicht, dass Katt den noch schafft. «Ich weiß noch aus meiner Zeit, dass ein Grand Prix eine ganz andere Geschichte ist als ein Grasbahnrennen in Osnabrück, Melsungen, Memmingen oder Lüdinghausen», erzählte der Allgäuer SPEEDWEEK.com. «Wenn du in Lüdinghausen souverän gewonnen hast, hat das noch lange nicht geheißen, dass es eine Woche später im Grand Prix genauso leicht war. Das ist mal der erste Punkt. Der zweite Punkt, der geht mich zwar nicht so direkt was an, aber das ist sein Lebenswandel. Solang er den Sport als Mittel zum Zweck sieht, wird er nicht Weltmeister. Ich glaube auch langsam, er ist jetzt 34, wird es über kurz oder lang nicht mehr möglich sein, mit über 30 Jahren noch einen WM-Titel zu gewinnen, weil die Jungen drücken von hinten. Bergé und Riss – und das sind nicht die einzigen zwei. Da kommt von England noch der ein oder andere nach, da kommen von Deutschland noch ein oder zwei Fahrer. Da denke ich mal, ist der Zug abgefahren.»
«Verdient hätte es Katt mal, weil er Jahre gehabt hat, in denen er wirklich extrem schnell war», lobt Barth. «Ich kann mich noch erinnern, damals in Berghaupten beim EM-Finale, welches er mehr oder weniger aus dem Handgelenk raus gewonnen hat. In der WM hat es halt leider noch nie geklappt. Aber WM ist doch noch ein bisschen was anderes als sonst irgendein Rennen.»