Fienhage: «Überraschung über Nominierung war groß»
Lukas Fienhage gibt sein Debüt in der Team-WM
Für viele kam seine Berufung für die Langbahn-Team-WM am 24. September in Roden (NL) unverhofft. «Auch für mich war die Überraschung über die Nominierung ziemlich groß und ich habe mich riesig gefreut», sagt Lukas Fienhage. Mit «Generationenwechsel» umschreibt Teammanager Josef Hukelmann die Einsetzung Fienhages – und setzt damit nicht ausschließlich, aber auch auf die Jugend.
«Es war keine einfache Entscheidung», erklärt Hukelmann die Entscheidungsfindung zu seiner «Nummer 4». Während über Michael Härtel (Dingolfing), Martin Smolinski (Olching) und Stephan Katt (Neuwittenbek) im DMSB-Bahnausschuss nach der Absage von Erik Riss nur wenig nachgedacht werden musste, standen für die vierte Position im deutschen Nationalteam einige Fahrer parat und zur Diskussion.
«Ich bin innerlich überzeugt, dass wir das Richtige getan haben», sagt Hukelmann mit Blick auf die Team-WM am Sonntag auf einer kürzeren Sandbahn und für die kommenden Jahre: «Lukas hat mit seinen gerade mal 18 Jahren schon eine große Routine, ist maschinenmäßig top, immer gut vorbereitet, zuverlässig und passt auch menschlich gut ins Team.» Als «young and hungry» beschreibt er den aus Lohne stammenden Werkzeugmechaniker im zweiten Ausbildungsjahr.
Hungrig ist Fienhage ganz gewiss. Als einziger Deutscher qualifizierte er sich 2017 für das Speedway U21-WM-Finale, ging als Reservist gemeinsam mit Kai Huckenbeck und Erik Riss zu den «World Games» nach Breslau. Bei der U21-DM wurde er Zweiter. Mit den Brokstedt Wikinger steht er in der Speedway-Bundesliga im Finale.
Fienhage gilt als großes, deutsches Talent, auf der kurzen Speedwaybahn wie auf der Langbahn. In Herxheim und Vechta hat Fienhage schon überzeugt. «Für mich ist es riesig, auch Langbahn zu fahren», sagt der Youngster. Und: «Ich kann mir gut vorstellen, dass ich das in den nächsten Jahren vermehrt tun werde.»
Sätze wie diese hört Teammanager Hukelmann gern. Handelt er wie in den vergangenen Jahren nach der Devise «Jeder kommt dran», wird Fienhage am Sonntag auch eingesetzt. «In diesem Fall möchte ich natürlich so viele Punkte wie möglich holen», beschreibt Fienhage seine Erwartungen.
Mit einer Medaille, egal welcher Farbe, wäre er nach eigener Aussage «superglücklich». Bevor es am Sonntag auf dem Sandbahnoval in Roden gegen die Nationalteams aus Frankreich, Großbritannien, Tschechien, Schweden, Finnland und den Niederlanden geht, steht für Lukas Fienhage in Güstrow erst einmal noch ein Lauf zum Speedway Team Cup mit den Herxheim Drifters auf dem Programm.
Dem Debüt in der Langbahn-Nationalmannschaft und in Roden schaut er gelassen entgegen und freut sich, «wie immer, wenn ich für Deutschland fahre und mein Land vertreten kann», auf die neue Aufgabe.