Team-WM Forsa: Siebtes Gold für Deutschland
Das deutsche Team war einen Hauch besser als die Konkurrenz
Spannender ging es kaum: In einem geradezu dramatischen letzten Lauf holte sich das Team Germany im Duell gegen die Niederlande WM-Titel Nummer 7! Hinter der dann bereits jubelnden deutschen Nationalmannschaft musste ein Dreierstechen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Jannick de Jong sicherte den Niederländern mit knappem Vorsprung Rang 2, Mathieu Trésarrieu den Franzosen das Podest.
«Dass es knapp wird, habe ich vermutet – aber so etwas!» Teammanager Josef Hukelmann war nach Lauf 15 in Forssa aus dem Häuschen. Nach der ersten Kurve sah es im alles entscheidenden Heat noch nicht nach dem erhofften Laufsieg aus, mit dem das Team Germany den WM-Pokal von den Niederlanden zurückerobern wollte. Vorne: ein überlegen agierender Erik Riss. Dahinter allerdings hatte Jörg Tebbe nach dem Start alle Hände voll zu tun, um die Holländer in Schach zu halten. Am Ende genügten Riss‘ fünf und Tebbes vier Zähler, um nach Rang 4 im Vorjahr wieder ganz oben zu stehen. Janoschka komplettierte das deutsche Trio im letzten Lauf.
Für die wohl größte Überraschung hatten in Finnland die Hausherren gesorgt. Die Mannschaft um Teammanager Jouni Seppänen ärgerte als krasser Außenseiter die Weltelite und stand vor dem letzten Durchgang gemeinsam mit den Niederländern nur einen Punkt hinter den führenden Deutschen.
Zunächst sah es für das Team Germany mit Enrico Janoschka, Jörg Tebbe, Erik Riss und Stephan Katt nach einem 11:4 gegen Tschechien und einem 8:5 gegen Großbritannien nach einem Durchmarsch aus. Das Team kam in wechselnden Dreierbesetzungen zum Einsatz. Im dritten Durchgang startete Enrico Janoschka nicht optimal, wechselte seine Spur und kam dabei zu Sturz. Für den Wiederholungslauf wurde er nicht mehr zugelassen. Katt verlor Platz 3 an Mathieu Trésarrieu, was ein 8:7 für die Franzosen bedeutete. Mit einem 8:7 wiederum konnten dann die Finnen bezwungen werden. Dennoch blieben die Finnen, die Niederlande und Frankreich auf Tuchfühlung.
Beim alles entscheidenden Rennen gegen die Niederlande versagten bei Erik Riss erst einmal die Rechenkünste: «Ich hatte mich nach der ersten Kurve noch umgesehen und sah nur Holländer hinter mir», erklärte Riss. Dass dann Tebbe vorrückte, realisierte Riss zwar, konnte es aber nicht mehr in Zahlen umsetzen: «So richtig geglaubt habe ich unseren Titelgewinn erst, als de Jong mir gratulierte und ich das ganze deutsche Team jubeln sah.» Riss war mit 24 erzielten Zählern der Punktegarant der deutschen Nationalmannschaft, aber auch der Einzige, der in allen fünf Rennen am Start war. Tebbe, Katt und Janoschka punkteten solide.
«Ich bin einfach nur sau happy. Wir sind wieder Weltmeister!», freute sich Stephan Katt nach dem Titelgewinn. «Das war knapp, aber umso glücklicher sind wir», gestand Kapitän Enrico Janoschka. «Für mich ist es eine schöne Sache, dass wir das Ding nach dem vierten Rang 2013 wieder nach Deutschland geholt haben», strahlte auch Jörg Tebbe. Zu den ersten Gratulanten gehörte der entthronte Weltmeister Niederlande, der sich selbst in seinem ersten Lauf durch einen irregulären Start im Nachteil sah.
Ergebnisse Langbahn-Team-WM-Finale Forssa/FIN:
1. Deutschland, 45 Punkte: Enrico Janoschka 4, Jörg Tebbe 11, Erik Riss 24, Stephan Katt 6.
2. Niederlande, 41+5 Punkte: Jannick de Jong 13+5, Dirk Fabriek 10, Theo Pijper 18, Henry van der Steen 0.
3. Frankreich, 41+4 Punkte: Stéphane Trésarrieu 18, Mathieu Trésarrieu 21+4, Theo di Palma 2.
4. Finnland 41+3 Punkte: Kauko Nieminen 20+3, Jesse Mustonen 18, Markku Autio 2, Aarni Heikilä 1.
5. Großbritannien, 34 Punkte: Andrew Appleton 6, Richard Hall 9, Glen Phillips 6, David Howe 13.
6. Tschechien, 23 Punkte: Josef Franc 13, Richard Wolff 10, Jan Klatovsky 0.