Enrico Janoschka: «Deutschland bei den Favoriten»
Enrico Janoschka strahlt viel Ruhe aus
Zwei Mal Gold, einmal Blech – so sieht sie aus, die persönliche Bilanz von Enrico Janoschka in Sachen Langbahn-Team-WM. Dass 2013 nach sechs Mal Gold in Folge nur Platz 4 herausschaute – abgehakt. Enrico Janoschka, seit nunmehr zweieinhalb Jahrzehnten auf den Bahnen Europas zu Hause, blickt nach vorne: «Ich zähle uns zu den Favoriten. Ich denke, Deutschland ist gut aufgestellt.»
Gemeinsam mit Jörg Tebbe (Dohren), Erik Riss (Bad Wurzach) und Stephan Katt (Neuwittenbek) wird sich der 39-Jährige auf Punktejagd im finnischen Forssa machen. Und zusehen, dass gegen die Teams aus Großbritannien, Frankreich, Tschechien, Finnland und Weltmeister Niederlande möglichst viele Zähler herausspringen. Dass er bei seiner vierten Team-WM-Teilnahme erstmals Kapitän sein wird, ist für den zweifachen Familienvater nicht von großer Bedeutung: «Das ist irrelevant. Wir müssen zusammen fahren und gemeinsam punkten – egal, ob du die Nummer 1 oder 4 der Mannschaft bist.»
Was die laufende Saison anbelangt, gab es bei Enrico Janoschka gemischte Gefühle: Der Sieg in Teterow, der dritte Platz bei der Grasbahn-Europameisterschaft in St. Macaire/F – sie gehörten zu den Highlights 2014. Rang 10 im WM-Challenge in Marienbad darf hingegen in der Schublade «nicht so gut gelaufen» abgelegt werden. Teammanager Josef Hukelmann hat keinerlei Zweifel an Janoschkas Qualitäten: «Bei der Langbahn-DM in Werlte hatte er Pech und das Stechen um Rang 3 verloren. Wenn man ihn aber in Mulmshorn oder Bielefeld erlebte, weiß man: Er ist einer der besten Deutschen.» Neben seiner Ruhe zeichnet Janoschka sicher auch die Tatsache aus, dass er nach Rückschlägen immer wieder zurückkehrte – und seine Erfolgsserie fortsetzte.
Auf dem 1000-Meter-Oval im finnischen Forssa feiert Janoschka Premiere: «Ich bin dort bislang noch nie gefahren.» Auf der schnellen Bahn, auf der auch Pferderennen abgehalten werden, ist vor allem der Start wichtig. «Danach gilt: Vollgas», sagt Hukelmann. Janoschka setzt vor allem auf die Geschlossenheit des Teams: «Bei den anderen Mannschaften fehlt der dritte oder vierte Mann. Wir haben mit Erik Riss und Jörg Tebbe zwei super Starter.» Für ihn selbst und Teamkamerad Stephan Katt gelte es die Leistung abzurufen, die möglich ist: «Dann dürfte dem nichts im Wege stehen, dass wir ganz nach oben kommen.»