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Stephan Katt: «Marmande hat mir Mut gemacht»

Von Susi Weber
Stephan Katt ist Rekordteilnehmer

Stephan Katt ist Rekordteilnehmer

Stephan Katt kämpft am Samstag in Marienbad zum neunten Mal mit dem deutschen Langbahn-Nationalteam um den WM-Titel. In Marmande wurde der 37-jährige Neuwittenbeker am Mittwochabend Vierter.

Zum zehnten Mal wird am Samstag im tschechischen Marienbad die Langbahn-Team-Weltmeisterschaft ausgetragen – zum neunten Mal ist Stephan Katt dabei. Die Saison verlief für den Team-WM-Rekordhalter ähnlich wie die beiden Vorjahre: Mit Höhen und Tiefen, Rückschlägen und Erfolgen, die ihn wieder beflügelten. Den Ausschlag, warum Teammanager Josef Hukelmann erneut auf den Mann aus dem hohen Norden vertraute, gab vor allem eins: «Katt hat in diesem Jahr in Marienbad schon einmal gewonnen – und ist dort Internationaler Tschechischer Meister geworden.»

Marmande am Vorabend zum französischen Nationalfeiertag: Im gut besetzten internationalen Feld schafft Katt mit zwei Siegen, zwei dritten und einem vierten Platz in den Vorläufen im Südwesten Frankreichs mühelos den Sprung unter die besten zehn. Sein Halbfinale bestreitet er siegreich. Im Endlauf reiht sich der dreifache Grasbahn-Europameister und zweifache Deutscher Langbahn-Meister hinter Weltmeister Jannick de Jong (Niederlande), Erik Riss (Deutschland) und Mathieu Trésarrieu ein und wird Vierter.

Einige Kontrahenten, denen Katt auch am Samstag bei der Team-WM wieder begegnen wird, hat er hinter sich gelassen. «Marmande hat mir Mut gemacht und mental gut getan», sagte Katt am Tag danach. Nicht immer war ihm der Erfolg hold. Nicht in dieser Saison – und auch nicht in den Jahren davor. «Ja, es hat Rückschläge gegeben», räumt er ein: «Und wenn ich jetzt sagen würde, ich bin in dieser Saison bis jetzt zufrieden, wäre das Blödsinn.» Marmande allerdings macht ihn zuversichtlich: «Das war ein hammerhartes Rennen, mit einem Klasse Fahrerfeld.»

Dass das Ab und Auf, die Kritik Außenstehender, an den Nerven zehrt, kann der vierfache Teamweltmeister nicht bestätigen. Seit 32 Jahren ist er auf den Rennstrecken in ganz Europa unterwegs. Er kennt Glück und Unglück, Probleme, die sofort und manchmal eben auch nicht behoben werden können. Dass er erneut die schwarz-rot-goldenen Farben vertreten darf, freut ihn sehr: «Auch, wenn es zum neunten Mal ist: Es ist immer eine gewisse Ehre.»

Auch wenn mit Erik Riss der Einzel-WM-Führende fehlt, spricht Katt von einer «saustarken Mannschaft», die sich aus ihm, Teamkapitän Martin Smolinski (Olching), Jörg Tebbe (Dohren) und Michael Härtel (Dingolfing) zusammensetzt. Dass Stärke allerdings nicht gleichbedeutend ist mit «Topfavorit», dass die deutsche Vormachtstellung der ersten Jahre vorüber ist, betont Katt ebenfalls: «Man kann schlecht sagen, wer gewinnt. Du kannst dir bei diesem dichten Leistungsniveau keinen Patzer erlauben und bist ratzfatz weg.»

Eines, sagt Katt, brauche es im Kampf gegen die Niederlande, Frankreich, Großbritannien, Tschechien und Finnland auch: «Glück!» Jenes stand ihm im April dieses Jahres bei der Tschechischen Meisterschaft schon einmal zur Seite – auf jenem 1000 Meter-Oval, auf dem am Samstag Gold, Silber und Bronze vergeben werden.

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