Hans-Otto Pingel: Aus dem Nichts fast Weltmeister
Hans-Otto Pingel
Hans-Otto Pingel gehörte zu den Fahrern, die selten gewannen, aber immer mit guten Leistungen aufwarten konnten. So siegte er 1986 im WM-Halbfinale und fuhr bei Deutschen Langbahnmeisterschaften, die in den 1980er- und 1990er-Jahren noch viel stärker besetzt waren als heute, oftmals in die Spitzengruppe und konnte dreimal Silber gewinnen. Gescheitert ist Pingel bei seinen drei Podestplätzen in den Jahren 1983, 1984 und 1990 zweimal an Karl Maier und einmal an Egon Müller, die zu den stärksten Langbahnfahrern aller Zeiten gehören.
Pingels Sternstunde war 1990 im Weltfinale auf der Sandbahn in Herxheim. Über das Halbfinale in Mühldorf qualifizierte sich der Norddeutsche als Reservist. Als Jan O. Pedersen, der in Mühldorf gewonnen hatte, in Herxheim nicht starten konnte, kam Pingel ins Feld. Mit 23 Punkten konnte er die Vorläufe abschließen und war hinter Karl Maier, der 26 Punkte hatte, vor den Halbfinals punktgleich mit Simon Wigg und Klaus Lausch auf dem zweiten Rang. Als Maier im ersten Halbfinale ausfiel, wie auch Lausch im zweiten, war Pingel gemeinsam mit Wigg mit 30 Punkten der Spitzenreiter vor dem Endlauf und der WM-Titel war möglich. Wigg siegte im Endlauf, während Pingel ausfiel. Pingel musste anschließend auf dem Motorrad von Marvyn Cox ins Stechen gegen Maier und fiel erneut aus. Mit der Bronzemedaille erreichte er dennoch das beste WM-Ergebnis seiner Laufbahn.
Den Kontakt zum Sport verlor Pingel auch aus familiären Gründen nicht, denn sein Schwiegersohn ist Matthias «Matten» Kröger, der auch stets im schwarzen Kombi unterwegs war. Beide waren während ihrer Speedwaykarriere Stammkräfte des MSC Brokstedt und Pingel bekam auch nach seiner Laufbahn auf dem Holsteinring noch die Zielflagge geschwenkt, wenn er mit dem Bahndiensttraktor auf dem Geläuf unterwegs war.
SPEEDWEEK.com wünscht Pingel, der am 31. Juli 2023 seinen 70. Geburtstag feierte, alles Gute und stets beste Gesundheit.