Daniel Spiller (MSV Herxheim): «Das tat höllisch weh»
Daniel Spiller hat sich für die Langbahn-WM 2025 qualifiziert
An der stark besetzten Langbahn-Challenge in Mühldorf nahmen gleich sechs Fahrer des DMSB teil, inklusive der beiden Reservisten Julian Bielmeier und Mario Niedermeier. Sie kamen nur ein- beziehungsweise zweimal zum Einsatz und hatten keine Chance auf ein Ticket für die Grands Prix im kommenden Jahr.
Max Dilger hatte Pech mit einem Ausfall im ersten Heat und beendete die Challenge auf Rang 14. Die WM ist damit in weiter Ferne. Günstiger sieht es für Stephan Katt aus. Der Norddeutsche verpasste zwar das Finale durch einen Null-Punkte-Lauf im Semifinale 1, aber als Achter der Gesamtwertung darf sich der «Catman» durchaus noch Chancen auf die permanente WM-Teilnahme 2025 ausrechnen.
Sowohl den Briten Chris Harris und Zach Wajtknecht als auch Kenneth Kruse Hansen (DK) ist die erforderliche Platzierung für die WM 2025 im Verlaufe der diesjährigen Grands Prix zuzutrauen. In dem Fall müsste Stephan Katt nachrücken dürfen.
Daniel Spiller von der MSV Herxheim hat sich auf jeden Fall für die WM im kommenden Jahr qualifiziert. SPEEDWEEK.com sprach mit dem 26-jährigen Niederbayern aus Vilsheim.
Hallo Daniel, herzlichen Glückwunsch zur geglückten WM-Challenge. Mit welchen Erwartungen beziehungsweise realistischen Einschätzungen bist du nach Mühldorf gefahren?
Ich weiß, dass ich auf der Sandbahn schnell bin und wusste, dass alles möglich war, aber das Ziel war, dass ich unter die Top 7 oder 8 fahre und vielleicht noch reinrutsche, wenn sich einige der Finalisten durch die WM 2024 qualifizieren. Dass ich es bis ins Finale schaffe und mich direkt qualifiziere, das hatte ich nicht ganz erwartet.
Wie haben sich die einzelnen Läufe für dich abgespielt?
Wir haben mit einem starken zweiten Platz begonnen und konnten im zweiten Lauf zu Beginn in Führung gehen. Ende der letzten Runde überholte mich Dave Meijerink und ich fuhr erneut einen zweiten Platz nach Hause. Beständiges Punktesammeln war das Ziel. In meinem dritten Heat kam ich nicht so gut aus den Bändern und war zu Beginn hinter Zach und Kenneth, bei denen es sehr eng zuging, an vierter Stelle. In der dritten Runde konnte ich in Kurve 2 an Kenneth vorbeigehen, während kurz danach Hynek in Führung liegend zu Boden ging. Somit ein weiterer zweiter Platz für mich. Den vierten Heat beendete ich hinter Chris Harris an dritter Stelle.
Der letzte Vorlauf war problematisch für dich, oder?
Oh ja. Da kam ich als Letzter aus dem Band und bekam auf der Gegengeraden sehr viel Dreck ab. Hierbei verklemmte meine Brille und ich konnte sie nicht mehr sauber bekommen. Eingangs der zweiten Kurve zog ich sie ab und sah, dass Andrew ausfiel. Ich wusste, ich muss ohne Brille den einen Punkt nach Hause fahren, denn wer weiß, wie wichtig dieser vielleicht sein wird. Das tat höllisch weh, aber ohne diesen Punkt weiß ich nun, hätte es nicht für die WM gereicht.
Vor den Semifinals wart ihr zu Sechst mit zwölf beziehungsweise 13 Punkten. Warst du nervös?
Natürlich war ich etwas nervös, aber ich wusste, dass ich sehr gut unterwegs war und dass alles möglich war. Ich kam wirklich schlecht aus dem Startband, doch konnte ich mich in Kurve zwei von Position fünf auf drei vorfahren. Zu Kenneth konnte ich zwar aufschließen, beschloss aber den sicheren dritten Platz nach Hause zu fahren, da mir bewusst war, dass ich damit höchstwahrscheinlich Fünfter oder Sechster in der Gesamtwertung sein werde, je nachdem, wie das Semi zwei ausgeht.
Nach den Semis war schon klar, dass du qualifiziert bist. Darum der Nuller im Finale?
Das Erreichen des Finales und die Qualifikation für die WM war für das gesamte Team sehr emotional, denn wir haben wirklich sehr viel Zeit reingesteckt, um dieses Jahr nochmals große Schritte nach vorne zu machen. Dies haben wir auch geschafft. Sich in meinem zweiten Jahr in der I-Lizenz für die WM zu qualifizieren, hat uns sehr gefreut. Natürlich habe ich mich danach auf den Finallauf konzentriert, aber wirklich zu hundert Prozent bei der Sache war ich nicht. Da waren zu viele Emotionen im Spiel.
Das war wohl dein bester Renntag in dieser Saison, oder?
Definitiv. Allzuviele Veranstaltungen hatten wir auf der Langbahn dieses Jahr noch nicht. In Plattling war ich schnell, aber startete sehr schlecht und an den Grasbahnen arbeiten wir noch. In Bielefeld haben wir einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht, auch wenn es das Ergebnis leider nicht widerspiegelt.
Wie geht es jetzt weiter mit dir in dieser Saison?
Wir werden diese Saison noch einiges an Grasbahnrennen mitnehmen, denn hier ist noch sehr viel Luft nach oben. Auf der Sandbahn werden wir einfach weiterhin unser Bestes geben und hoffentlich noch ein paar Podestplätze mitnehmen. Wo man mich noch überall sehen wird, steht noch nicht ganz fest. Bei dem einen oder anderen Veranstalter warte ich noch auf eine Rückmeldung.
Liegt dir die Bahn in Mühldorf?
Ich bin bisher nur ein B-Lizenzrennen dort gefahren und etwas Training. Die Bahn macht mir aber viel Spaß und nach gestern weiß ich, dass ich dort auch schnell bin. Ich würde also behaupten, dass sie mir liegt. Sandbahnen machen mir aber generell einen Riesenspaß.