Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Smolinski und Müller müssen voneinander lernen

Von Manuel Wüst
Smolinski: Hoher Speed, schlechte Starts

Smolinski: Hoher Speed, schlechte Starts

Martin Smolinski ist auf dem besten Weg, die gesteckten Saisonziele zu erreichen. Ganz zufrieden ist der Olchinger beim Rückblick auf die bisherige Saison aber nicht.

«Die Leistungen sind nicht konstant genug. Sei es in der Langbahn-WM oder in der britischen Speedwayliga», spricht Martin Smolinski eines der grössten Probleme im bisherigen Saisonverlauf an. «Ich bin zwar nicht langsam, aber ich bin auch noch nicht dort, wo ich sein möchte!»

Eine Einschätzung, die auch Smolinskis Manager Helmut Grüner teilt: «Wir können grundsätzlich mit der bisherigen Saison recht zufrieden sein. Im Speedway ist das wichtigste Ziel mit dem Einzug in den GP-Challenge erreicht und darauf können wir sehr stolz sein. Mit der Entwicklung in der britischen Liga kann man nur bedingt zufrieden sein. Zwar hat Martin immer wieder einmal den einen oder anderen GP-Piloten hinter sich lassen können, die gesamte Punktausbeute ist jedoch bislang zu niedrig. Martin hat häufig Probleme, die Leistung der Motoren in Vortrieb umzusetzen, so dass wir uns entschieden haben, speziell abgestimmte Aggregate für England anzuschaffen. Ich hoffe, dass bringt uns endlich die gewünschte Konstanz. Auf der Langbahn gibt es viel Licht, aber vor allem zu Beginn der GPs auch einiges an Schatten. Die Erfolge in Dingolfing und vor allem in Herxheim waren sehr erfreulich, der Auftritt in Forssa war dann, aus einer Vielzahl von Gründen, doch eher bescheiden. Man hat jedoch aus den Fehlern gelernt und konnte sich konstant weiterentwickeln, dies ist das Wichtigste.»

Smolinski schaffte es immerhin, sich von GP zu GP zu steigern, stand nach dem verkorksten Finnland-GP bei den WM-Rennen in Norwegen, den Niederlanden und Frankreich jeweils im Finale und konnte in Marmande einen guten dritten Platz einfahren. «In der Langbahn-WM gilt es inzwischen, das Ziel Podiumsplatz weiter zu verfolgen. Jooans Kylmäkorpi wird wohl nicht mehr einzuholen sein, denn er fährt in seiner eigenen Welt. Ich will in den letzten beiden GPs im September um den Vizeweltmeistertitel kämpfen und als bester deutscher Fahrer die Langbahn-WM 2012 beenden», so Smolinski.

In der laufenden Saison arbeitet Smolinski auch auf der Langbahn mit Motorentuner Egon Müller zusammen. Neben den bekannten Startproblemen auf der Langbahn muss sich auch die Zusammenarbeit noch weiter einspielen. Helmut Grüner: «Auf einigen Bahnen ist das Überholen nahezu unmöglich. Somit ist die Entscheidung häufig bereits nach dem Start gefallen. Dort haben wir in dieser Saison immer wieder Punkte liegen gelassen. Dass Martin vom Können her sicher einer der besten Piloten auf der Langbahn ist, steht für mich und die meisten Experten ausser Frage. Zum Anderen arbeiten wir in dieser Langbahn-Saison ja erstmalig mit Egon Müller zusammen und dies war bzw. ist für beide Seiten definitiv ein Lernprozess. Martin ist ein Querdenker, der sich oft für eine unkonventionelle Lösung entscheidet und dies sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Aufregung und phasenweise auch für Spannungen. Egon muss lernen, damit umzugehen, gleichzeitig muss aber Martin auch lernen, sich mit Egon zu arrangieren bzw. auch dessen enorme Erfahrung mehr zu nutzen. Wenn Martin etwas eigenmächtig entscheidet und es dann vergeigt, hat Egon immer die Sorge, dass man die Schuld bei seinen Motoren sucht, was aber nicht der Fall ist. Fakt ist, dass wir einige Male sehr schnell waren, und dass die Technik vor allem sehr zuverlässig ist. Das sind sehr gute Voraussetzungen. Insofern werden wir sicher nichts an der Konstellation ändern.»

Vom sportlichen Sektor abgesehen ist man mit der Entwicklung der SR Speed Performance zufrieden, auch wenn es im Winter galt den Verlust des Hauptsponsors zu verkraften. Grüner: «Wenn du deinen Hauptsponsor verlierst, ist das immer eine Katastrophe, es ist uns aber gelungen, einiges zu kompensieren. Wir haben neue Kontakte geknüpft und konnten weitere Partner gewinnen, nicht wenige davon scheinen noch sehr ausbaufähig zu sein. Egon hat hier häufig massgeblich mitgewirkt, hierfür sind wir ihm sehr dankbar. Was die PR betrifft, so denke ich, dass wir auf einem guten Weg sind. Martin ist, wenn es die Zeit zulässt, häufig auf Messen oder Präsentationen unterwegs, darüber hinaus haben wir mittlerweile auch zu einigen Redakteuren ausserhalb der Fachzeitschriften guten Kontakt. Des Weiteren bestehen Verbindungen zu regionalen Radio- und TV-Sendern, aber es ist ein sehr steiniger Weg. Man muss immer dran bleiben und sich permanent in Erinnerung rufen. Zudem haben wir das ein oder andere Konzept noch in der Schublade liegen, unter anderem auch eines, welches sich sehr stark auf die Fans fokussiert und das wir zu Beginn der neuen Saison launchen wollen.»

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