Auch mit Prodrive schnell
Sirg Schützbach bei Tests in Herxheim
Der Hauptknackpunkt bei den neuen Schalldämpfern die eine Lärmreduzierung als Vorteil bringen sollen, ist die Motortemperatur. Ein geringerer Lärmwert hat aber auch als Faustregel eine höhere Abgaswärme zur Folge, die auf den Motor schlägt. Ein Bahnmotor hat keinen extra Kühler, wird nur vom Fahrtwind auf Temperatur gehalten. Speziell auf Langbahnen, wo ein Motor über 4000 Meter mit nahezu 100-prozentigem Vollgasanteil an seine Belastungsgrenzen gerät, kommt es bei grösserem Wärmerückstau durch den Auspuff schnell zu einem Motorschaden.
Und genau diesen Test unter Realbedingungen hat Schützbach auf der Herxheimer Sandbahn vollführt. «Dabei haben wir mit dem Prodrive im Vergleich zum alten King-Schalldämpfer lediglich eine leicht erhöhte Temperatur festgestellt», beruhigt Schützbach, Zweiter beim GP in Herxheim Ende August. «Wir haben beide Schalldämpfer an zwei verschiedenen Motoren ausprobiert und kamen zu demselben Ergebnis. Wir hatten allerdings relativ niedrige Aussentemperaturen, wie es sich bei 30 Grad-Hitze verhält, wissen wir noch nicht.»
Wenn der Temperaturunterschied zwischen neu und alt mit sich ändernden Aussentemperaturen gleich bleibt, wird sich der Prodrive auch in der Praxis bewähren.
Mit diesen Tests ist zumindest die Besorgnis, dass es mit der neuen Schalldämpfer-Regelung durch die FIM zum Massenkollaps der GMs und JRMs dieser Welt kommen wird, nicht mehr so präsent wie es das zuerst eingeführte Modell von Akrapovic befürchten liess.«Den hatten wir im Sommer auf den Prüfstand und den kannst du total vergessen, die sind von der FIM böse verarscht worden», weiss der Schwabe.
Nicht mit dem Fieberthermometer, sondern mittels Blackbox und Sensoren wurde die Temperatur ermittelt. «Wir haben im Krümmer einen Sensor, der die Temperatur misst und an die Blackbox weiterleitet. Per GPS wird auch die Geschwindigkeit gemessen. Mit dem neuen Prodrive bin ich dieselben Geschwindigkeiten gefahren, wie mit dem alten Schalldämpfer. Bei den Tests mit dem neuen Schalldämpfer habe ich mich sehr wohl gefühlt.»
Mittels Schnittstelle wird die Blackbox mit einem Laptop verbunden, auf dem alles ausgewertet werden kann. Diese Daten können dann auf Google Maps drauf gelegt werden. «Dadurch sieht man, wie wann wo was ist.»