Tom Lüthi: Heute vor elf Jahren 125-ccm-Titelgewinn
Am 6. November 2005 stand gegen 11:30 Uhr fest, dass Tom Lüthi aus dem Elit-Grand-Prix-Racing-Team Weltmeister der 125-ccm-Klasse ist. Zuvor hatte der Schweizer beim Saisonfinale in Valencia den neunten Platz belegt. Der damals 19-Jährige sorgte für den ersten Motorrad-WM-Titel eines Schweizers, seit dies 20 Jahre zuvor Stefan Dörflinger erreicht hatte.
Einer der Gratulanten vor Ort war Luigi Taveri, der 1962, 1964 und 1966 ebenfalls auf einer Honda 125-ccm-Weltmeister geworden war.
In Japan hatte Lüthi einige Rennen zuvor durch seinen Sturz den Abbruch des Rennens verursacht, trotzdem wurde er als Zweiter hinter seinem schärfsten Konkurrenten, Mika Kallio aus dem Team Red Bull KTM GP125, gewertet.
Lüthi setzte sich 2005 als Honda-Privatfahrer gegen die KTM-Werkspiloten Mika Kallio, Gabor Talmacsi und Julián Simón durch. Der 125-ccm-WM-Endstand 2005: Tom Lüthi 242 Punkte vor Mika Kallio mit 237 und Gabor Talmacsi mit 198. Als WM-Siebter sammelte Julián Simón 123 Punkte.
Lüthis Crew-Chief war Schrauberlegende Sepp Schlögl, der bereits mit Dieter Braun einen und mit Toni Mang vier WM-Titel gefeiert hatte. Schögl freute sich über seinen sechsten Titel besonders, denn im Jahr zuvor wurde der Techniker vom ADAC nach dem WM-Flop mit Georg Fröhlich bereits abgeschrieben.
Elf Jahre nach seinem ersten Titelgewinn hatte Tom Lüthi bis zum Sepang-GP 2016 noch eine Chance auf den Moto2-Titel. Doch durch einen Sieg in Malaysia raubte ihm Johann Zarco diese Möglichkeit. Derzeit liegt Lüthi als WM-Zweiter elf Punkte vor Alex Rins und sechs weitere vor dem Italiener Franco Morbidelli.
Übrigens: Die Wege von Lüthi und seinem ehemaligen Rivalen Kallio kreuzten sich 2016 erneut, als sie beide für das MotoGP-Projekt von KTM als Testfahrer tätig waren.