Edgar Pons: «Moto2-WM schwieriger als erwartet»
Edgar Pons, der 2015 bereits einige WM-Rennen bestritten hat, aber punktelos blieb, sollte sich 2016 in seiner ersten vollen WM-Saison in einigen Rennen unter die Top-10 vorarbeiten und bei allen Läufen punkten. Diese Zielsetzung gab zumindest sein Vater und Teambesitzer Sito Pons vor dem Saisonstart vor. Sito Pons gab jedoch schon im März zu bedenken: «Edgar ist ein echter Rookie, denn er hat erst drei Jahre Erfahrung im Rennsport auf Asphalt. Er ist der Inbegriff eines Rookies.»
In seiner ersten Moto2-Saison sammelte Edgar Pons, der Moto2-Europameister von 2015, nur vier Punkte durch zwei 14. Plätze. Er hat ähnliche Schwierigkeiten, in der Moto2-WM Fuß zu fassen wie Jesko Raffin und Florian Alt, die Top-2 aus der CEV Moto2 2014. Raffin wird auch 2017 in der Moto2-Klasse antreten, Alt musste seine WM-Karriere bereits 2015 beenden.
Edgar Pons wird 2017 seine zweite Moto2-WM-Saison absolvierten – erneut im Team Paginas Amarillas HP40 seines Vaters, nun jedoch als Teamkollege von Rookie Fabio Quartararo. «In Valencia konnten wir bereits recht viele neue Abstimmungen an meiner Kalex testen. Wir haben gute Lösungen gefunden. Auch die neuen Teile kamen mir entgegen. Mit diesem Test war ich sehr zufrieden. Das neue Chassis von Kalex hatten wir noch nicht, aber wir testeten unterschiedliche Schwingen. Die Schwingen waren gut, dasselbe erwarte ich auch vom Chassis», erklärte Edgar Pons im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«Meine erste Moto2-Saison war insgesamt schwieriger, als ich es erwartet hatte. Was es noch komplizierter machte, war meine Erkrankung [Hepatitis A] in der Anfangsphase der Saison. Ich habe mehrere Rennen verpasst, was es mir schwerer machte. Doch als Fahrer hat mich die Saison 2016 trotzdem stärker gemacht. Darum erwarte ich 2017 auch bessere Ergebnisse», versicherte der 21-Jährige.
Zudem musste Edgar Pons feststellen, wie groß der Unterschied zwischen der Moto2-Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft ist. «Es ist wirklich ein großer Schritt. In der Europameisterschaft sind die Konkurrenten nicht so schnell wie hier. In der Weltmeisterschaft sind alle Fahrer schnell – vom Ersten bis zum Letzten. Kleinigkeiten machen einen riesigen Unterschied und können dich bis ans Ende des Feldes zurückwerfen. Das ist auch mental schwierig. Der Unterschied ist groß, aber daran musst du dich eben gewöhnen.»
«Ich musste in diesem Jahr viele neue Strecken kennenlernen. Auch das machte es mir schwer. Daher konnte ich nicht von Anfang an pushen, sondern musste es langsam angehen. Ich musste zudem das Bike besser verstehen, denn in der CEV waren wir mit sehr weichen Reifen unterwegs, in der WM sind sie viel härter. Das macht einen großen Unterschied, was das Fahrverhalten der Maschine betrifft. Alles verhält sich anders, daher musst du erst verstehen, wie du dieses Bike fahren musst», erklärte der 21-jährige Spanier.