Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ex-GP-Pilotin Katja Poensgen gewinnt Sprintrace

Von Rolf Lüthi
Am Café Racer Festival in Monthléry/Frankreich siegte die frühere Grand Prix-Fahrerin Katja Poensgen beim Essenza-Sprint über die Achtelmeile auf der Indian der Schweizer Tuningschmiede Young Guns.

Beim Essenza Sprint treten 16 Teilnehmer in einem KO-System gegeneinander an. Poensgen gewann ihren ersten Lauf gegen Mai Lin Senf, eine weitere deutsche Fahrerin auf einer Yamaha XV 950, mit komfortablem Vorsprung. Schon mal ein Auftakt nach Mass im ersten Rennen der Saison und beim Debüt der Indian Scout 1200, die von der Schweizer Tuningschmiede Young Guns aufgebaut und auf den Namen «Miracle Mike» getauft wurde.

Poensgen übersprintete in der Folge Mathie Menard auf Triumph Street Twin «Alienor» und Amir Brajan auf «V-Track 1000» und war fürs Finale qualifiziert, zusammen mit Jérome Savary auf Triumph Thruxton R, dem Fahrer des Café Racer Magazine, dem Organisator der Veranstaltung in Monthléry.

Poensgen (41) stammt aus einer deutschen Motorrad-Dynastie und fuhr früher Strassenrennen auf WM-Niveau. Nach dem Gewinn des ADAC-Juniorcup 1995 startete sie 2001 und 2003 an der 250er-WM und holte auch zwei WM-Punkte für Platz 14 in Mugello 2001. Sie ist die einzige Frau in der mittleren Klasse mit WM-Punkten.

Als die Startflagge fiel, übertönte die Triumph die Indian, doch Poensgen lag knapp vorne und zog in der zweiten Hälfte der Achtelmeile mit wehendem, blondem Haar klar davon, enthusiastisch bejubelt vom mehrheitlich französischen Publikum. «Auf dem Weg hierher war ich mir nicht sicher, was mich mit der Indian Scout erwarten würde», resümierte Poensgen nach ihrem Sieg. «Nun bin ich echt beeindruckt, das Motorrad ist einfach zu fahren und alles funktioniert einwandfrei. Die Sitzposition passt, der Motor hat Power und die Bremsen sind gut.»

Um aus dem Strassenmotorrad einen Sprinter zu machen, erleichterten Nik Heer und Fabian Witzig von den Young Guns das Serienmotorrad um 48 Kilogramm. Mit klassischem Tuning und einer Lachgas-Einspritzung resultierten nach zwei Tagen Abstimmungsarbeit auf dem Prüfstand der Schweizer Firma swissauto 185 PS. Nach dem Rennen kommentierte ein zufriedener Heer: «Wir kamen recht zuversichtlich hierher, denn wir haben den Motor auf den Prüfstand hart strapaziert, und alles funktionierte. Alle haben erwartet, dass wir mit unserem Stammfahrer Marco Zeisinger auftauchen würden. Mit der Verpflichtung von Katja Poensgen ist uns eine Überraschung gelungen.»

Der zweite Durchgang zum Essenza Sprint findet am 3. September am Glemseck 101 bei Stuttgart statt. Gesamtsieger wird der oder die Schnellste der beiden Durchgänge. «Miracle Mike» steht aber schon am kommenden Weekend wieder an der Startlinie, am Punks Peak Rennen am Wheels & Waves Festival bei Biarritz in Spanien.

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