Moto2-KTM: Kommen für 2018 Lüthi und Bagnaia?
Tom Lüthi
Vor einigen Wochen hat sich Pit Beirer noch gegen ein Kundenteam in der Moto2-WM für 2018 gesträubt. KTM müsse das Wachstum verkraften, schließlich habe man jetzt 80 Techniker im Paddock, 2012 habe man in Katar mit drei Technikern beim Red Bull Ajo-Team begonnen. Sucht KTM inzwischen ein Kundenteam?
«Suchen ist übertrieben», stellt der ehemalige Motocross-Star fest. «Es gibt ja zwei Teams, die ganz starkes Interesse haben. Es gibt bisher keine finale Entscheidung. Es wäre für die künftige Entwicklung sicher besser, wenn wir mit zwei oder drei Teams arbeiten würden. Aber ich habe nach wie vor etwas Magenweh mit dem Gesamtprogramm, das wir gerade stemmen. Wie wir bei KTM schon oft erzählt haben: Bei KTM steht der Olympische Gedanke nicht im Vordergrund. Und einfach immer noch mehr Fahrer und noch mehr Teams zu haben, das ist alles sehr nett und lieb. Aber es bringt uns als Werk nichts, wenn wir uns sehr breit aufstellen und an der Spitze nicht gewinnen.»
«Das ist jetzt momentan echt eine gefährliche Phase für uns», weiß Beirer. «Wir müssen sehr wachsam bleiben und aufpassen, dass wir uns nicht überladen. Es gibt so tolle Kontakte, so tolle Teamchefs, so tolle Fahrer – wir möchten am liebsten alle haben. Aber es geht halt irgendwo nicht. Zur Entscheidung, ob wir bei KTM ein zweites oder drittes Moto2-Team machen können, kann ich nur sagen: Wollen ja, aber die Kapazität muss gewährleistet sein. Und es macht nur Sinn, wenn wir auch Fahrer finden, die das Potenzial haben, in die Top-5 oder Top-3 zu fahren, damit uns gegenseitig auch befruchtet, was wir da betreiben.»
Bei den zwei interessierten Teams dürfte es sich um die SKY VR46-Mannschaft (Fahrer: Bagnaia, Manzi) und Garage Plus Interwetten (Lüthi, Raffin) handeln. Mit Bagnaia und Lüthi hätte KTM bei diesen Rennställen tatsächlich zwei zusätzliche Sieganwärter für die Moto2-WM 2018 in Aussicht.
Valentino Rossis VR46-Team ist schon in der Moto3-Klasse (Fahrer: Migno, Bulega) mit KTM-Maschinen unterwegs.
Bagnaia gewann 2017 mit der Mahindra zwei Moto3-WM-Rennen (Assen und Sepang), er gilt als Ausnahmekönner und hat als Moto2-Rookie 2017 schon zwei Podestplätze erobert. Tom Lüthi, 2016 schon Vizeweltmeister, kämpft aktuell um den Moto2-WM-Titel, er liegt nur sieben Punkte hinter WM-Leader Franco Morbidelli.