Tom Lüthi (3.): «Schnell, konstant und am Limit»
Bestzeit im ersten Training, Dritter nach der zweiten Session am Nachmittag – Tom Lüthi präsentierte sich am Freitag in Assen in ausgezeichneter Form. Doch der Schweizer dämpft die Euphorie: «Wir haben noch viel Arbeit vor uns», sagte Lüthi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«Die beiden Testtage in Barcelona waren sehr spannend. Ich fuhr da zwar keine Top-Zeiten, aber trotz der Hitze schnell und konstant. Da war für mich die Frage, wie wir das bei den kühleren Bedingungen hier in Assen umsetzen können», ergänzte der Zürcher. «Die Strecke hatte am Vormittag nicht sehr viel Grip, dadurch war es ähnlich wie in Barcelona und ich habe mich sofort gut gefühlt. Mit dem Vorderreifen bin ich am Limit. Mein Rhythmus ist wie gesagt schnell und konstant, aber eben auch schon am Limit.»
Auch der Wind sorgt bei Lüthi für Bauchschmerzen. «Am Nachmittag wurde der Wind stärker. In Kurve 3 drückte es mich beim Bremsen richtig raus», berichtete der Kalex-Pilot. «Heikel ist es auch in der Rechtskurve nach der Gegengerade. Da biegt man im sechsten Gang bei Vollgas ein und da drückt der Wind aufs Vorderrad. Auf der Geraden merkt man richtig, dass einem ein paar PS fehlen.»
Lüthi absolvierte im zweiten Training lediglich einen Stopp und fuhr viele Runden am Stück. «Am Vormittag hatte ich starke Vibrationen und wollte denselben Typ am Nachmittag auch noch einmal für einen längeren Stint ausprobieren. Da hatte ich aber so starke Vibrationen, dass ich fast nichts mehr sehen konnte. Deshalb kam ich auch so früh wieder an die Box», klärte Lüthi auf. «Danach habe ich mich entschieden, draußen zu bleiben. In Assen braucht man einfach eine Weile, um einen guten Rhythmus aufzubauen. Fahrerisch kann man hier viel herausholen, deshalb habe ich mir die Zeit genommen.»
Mit einer deutlichen Steigerung konnte auch Dominique Aegerter am Freitag überzeugen. Als 16. im ersten Training belegte der Suter-Pilot am Nachmittag Platz 7. «Wenn man nicht mit dem Basis-Set up startet und ein gutes Gefühl hat, muss man sich zuerst die Daten anschauen und an der Abstimmung arbeiten», meinte der Rohrbacher im Kiefer-Team gegenüber SPEEDWEEK.com. «Die kühleren Bedingungen in Assen kommen mir und der Suter besser entgegen. Mit dem Grip haben wir hier kein Problem. Wir brauchen einfach ein paar mehr Runden, um das Bike besser abzustimmen. Die Konstanz ist eigentlich nicht unser Problem, für eine schnelle Runde brauchen wir aber ein wenig mehr Grip.»