Moto2: Bradl als bester Aufsteiger?
Stefan Bradl Donnerstagabend in Katar
Weil sein Vater Helmut 1991 mit der Startnummer 4 auf einer Werks-Honda in der 250-ccm-Klasse Vizeweltmeister wurde, wollte Stefan Bradl in dieser Saison mit der Nummer 4 in die Moto2-WM starten. Seine langjährige Nummer 17 hat er beiseite gelegt.
Doch jetzt hat das Viessmann-Kiefer-Team mit der Windreich AG einen neuen Co-Sposor gefunden. Dieses Unternehmen aus der Finanzbrache legt zinsstarke Anleihen für Privatanleger auf und wirbt mit dem Slogan «6,5 % Anleihe», wobei es um Investitionen in Windkraftanlagen geht. Um die 6,5 % deutlich ins Bild zu rücken, hat sich das Kiefer-Team mit Stefan Bradl kurzfristig entschlossen, die Saison mit der Startnummer 65 zu bestreiten – wie Loris Capirossi in der MotoGP-Klasse.
Am kommenden Sonntag kämpft Bradl beim Nacht-GP in Katar erstmals in der neuen Moto2-WM mit den 600-ccm-Vierzylinder-Maschinen um WM-Punkte. Der 20-jährige Bayer hielt sich zuletzt beim Jerez-Test Ende März fast pausenlos unter den Top-Ten und geht mit grossen Ambitionen in die Saison.
«Bei den ersten Tests Anfang März in Valencia und Jerez war ich hinten im Mittelfeld, deshalb kam die Steigerung Ende März ein bisschen überraschend», gibt Bradl zu. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so gut geht. Wir haben das Motorrad handlicher und für mich fahrbarer gemacht», erklärte Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK. «Ich tue mich jetzt beim Fahren auch körperlich leichter.»
Die Ziele für 2010 sind klar umrissen. «Ich will konstant in den Top-Ten mitfahren, mich im Laufe der Saison steigern und bester Aufsteiger aus der 125er-Klasse werden, mich also mit Fahrern wie Gadea, Redding und Iannone messen. In Jerez hat alles gut ausgesehen. Aber es werden andere Strecken kommen, wo wir nicht getestet haben und vielleicht nicht so rasch ein gutes Set-up finden werden.»