Aegerter und Cortese: Reglement-Nachhilfe nötig
Domi Aegerter
Nach dem Abbruch wegen des einsetzenden Regens im ersten Moto2-Rennen in Brünn kam es zu Diskussionen in der Boxengasse, weil Sandro Cortese und Domi Aegerter auf ihr vermeintliches Recht auf eine Teilnahme am Re-Start pochten.
Die beiden Suter-Piloten wurdem aber zum entscheidenden Re-Run über sechs Runden nicht mehr zugelassen.
Ein Blick ins FIM-Regelwerk hätte ihnen viel Aufregung und sinnlose Diskussionen erspart.
Und spätestens nach dem Desaster von Mugello, als vor zwei Jahren der Großteil der Fahrer nicht rechtzeitig für den Re-Start aus der Boxengasse kam, hätte man sich Zeit für ein paar Blicke ins Reglement nehmen können.
Für Cortese galt: Wenn das Motorrad samt Fahrer nicht innerhalb von fünf Minuten nach dem Schwenken der roten Flagge in der Boxengasse eintrifft, wird die Teilnahme Neustart untersagt.
«Es tut mir leid für Sandro», erklärte Race Director Mike Webb am Sonntagabend gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber die Vorschriften sind sehr klar. Wenn du am Re-Start mitmachen willst, musst du im ersten Teil des Rennens klassiert sein. Um klassiert zu sein, musst du als Fahrer mit deinem Motorrad spätestens fünf Minuten nach der roten Flagge in der Boxengasse erscheinen. Du kannst dein Motorrad übrigens auch schieben... Sandro hat sich sehr angestrengt, aber er hat das 5-Minuten-Limit sehr deutlich überschritten. Das tut mir leid für ihn.»
Auch über Domi Aegerter wurde in ähnlichem Zusammenhang diskutiert. Er hatte anfangs wegen eines defekten Schalthebels einen Boxenstopp einlegen müssen, dann war er dem Feld hinterher gehetzt.
«Wir hatten deshalb auch eine Diskussion mit Aegerters Team», ergänzte Mike Webb. «Aegerter hatte zum Zeitpunkt des Abbruchs nicht 75 Prozent der Renndistanz zurückgelegt. Also wurde auch ihm die Möglichkeit des Re-Starts verweigert. Sein Teamchef Stefan Kiefer hat uns mehrmals gefragt. Und wir haben alles doppelt nachgecheckt. Die Zeitnahme war korrekt.»