Marcel Schrötter: Erstmals Punkte nach fünf Rennen
Marcel Schrötter holte sich Platz 13 in Japan
Nach etwas freundlicherem Wetter am Samstag kehrte am frühen Sonntagmorgen der Regen nach Motegi zurück. Im Vergleich zu den freien Trainings vor zwei Tagen fand das 15. Saisonrennen allerdings bei noch stärkerem Dauerregen statt.
Bevor es soweit war, wurden alle Teams und Fahrer abermals auf eine Geduldsprobe gestellt. Während des Moto3-Warm-Up verursachte ein Fahrer eine gewaltige Ölspur um die 4,8 Kilometer lange Strecke auf dem Twin Ring. Die Startzeit des Moto2- Rennens wurde daher auf 13:00 Uhr Ortszeit verlegt und zudem die Distanz auf 15 Runden verkürzt.
Marcel Schrötter, der wegen des im Sommer erlittenen Kahnbeinbruches an der linken Hand immer noch nicht 100 Prozent fit ist, konnte allerdings bis zu einem gewissen Maß von den verbesserten Streckenverhältnisse gegen Ende des Qualifyings profitieren. Mit dem achten Startplatz schuf sich der Suter-Pilot eine gute Ausgangsposition für das Rennen, auch wenn die Wetterprognosen nichts Gutes versprachen.
Nach einem guten Start vermochte Schrötter seine aussichtsreiche Position nicht zu verteidigen, trotzdem zeigte er bis zur Zielflagge Durchhaltevermögen und eisernen Kampfwillen, um schließlich als 13. wichtige Punkte zu sammeln. Während der jährlichen Asien- und Australien-Tour im Oktober geht es nächste Woche gleich mit dem nächsten Grand Prix auf Phillip Island im Süden Australiens weiter.
«Angesichts meiner Schwierigkeiten an den Trainingstagen im Nassen nehme ich diese Punkte natürlich gerne mit», erklärte der aktuelle WM-16. «Doch als ein super Rennen würde ich es nicht bezeichnen. Diesbezüglich habe ich in den ersten Runden zu viel verloren, obwohl ich mich nach dem Start gar nicht so schlecht gefühlt habe. Trotzdem waren die Probleme vorhanden, die mir in den Trainings zu schaffen machten. Mir fehlte einfach das Vertrauen zum Hinterrad, ich wusste nie wie weit ich gehen kann bzw. wie viel Schräglage möglich ist. In den schnellen Kurven habe ich daher viel Zeit verloren, weil ich das Bike nicht konsequent genug rollen lassen habe. Daher war ich für viele schnelle Regenfahrer, die aufgrund unseres starken Qualifyings am Start hinter uns waren, leichte Beute.»
«Als ich endlich meinen Rhythmus gefunden hatte, war es eigentlich nicht so schlecht. Ich habe versucht, meine Position zu halten, sowie den Abstand nach vorne nicht zu groß werden zu lassen. In einem Regenrennen wie heute kann jederzeit viel passieren. Außerdem waren meine Rundenzeiten gar nicht so übel. Trotzdem ist es enttäuschend, wenn man nicht so fahren kann, was man eigentlich unter normalen Umständen draufhat, weil man immer damit beschäftigt ist, konzentriert zu bleiben und keine Fehler zu machen.»
«Dass es letztendlich noch für Punkte gereicht hat, ist nach der langen Zeit natürlich erfreulich. Leider habe ich zum Schluss noch den zwölften Rang verloren. Ich habe zwar Remy (Gardner) nochmals zurücküberholt, doch in der folgenden Beschleunigungsphase konnte er geschickt kontern. Zwölfter oder 13 macht keinen großen Unterschied, wichtig sind einfach die Punkte. Diese hätten wir nach den Regentrainings auch nicht unbedingt erwarten dürfen. Ich wäre trotzdem lieber im Trockenen gefahren, weil ich denke, dass die Chancen grösser gewesen wären. Hoffentlich spielt das Wetter nächste Woche in Australien besser mit, damit wir dort mit unserer alten Form weitermachen können.»
«Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ich an diesem Wochenende einen Überraschungsbesuch bekam. Mein Teamchef beim Achtstunden-Rennen, Hideyuki Ogata, schaute vorbei und nahm bei dieser Gelegenheit gleich einen Home-Trainer für mich mit. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Dieses Gerät war natürlich die beste Übung zum Aufwärmen vor den Sessions. Vielen Dank daher an Hideyuki, das war wirklich eine sehr freundliche Geste, die einem nicht überall entgegengebracht wird. Es hat mich auch sehr gefreut, ihn wieder zu sehen.»