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Dominique Aegerter: Sieg in Misano endgültig weg!

Von Günther Wiesinger
Da fühlte er sich noch als Sieger: Domi Aegerter in Misano

Da fühlte er sich noch als Sieger: Domi Aegerter in Misano

Dominique Aegerter hoffte heute in Australien immer noch, den annullierten Sieg von Misano wieder auf seine Fahnen heften zu können. Aber Kiefer verzichtete auf einen Protest, also gibt es kein Rechtsmittel mehr.

Für den aktuellen Moto2-WM-Elften Dominique Aegerter ist die Annullierung des Misano-GP-Sieges schwer zu verkraften.

Der Schweizer habe ziemlich laut durchgedreht, als er am Sonntag nach dem Moto2-Rennen in Motegi von diesem Schlamassel gehört habe, war im Kiefer-Team zu hören.

Auch heute kann sich der Suter-MMX2-Pilot aus dem Kiefer-Team nicht damit abfinden, dass er bis auf weiteres nur einfacher-GP-Sieger ist.

Heute Nachmittag auf Phillip Island hoffte Aegerter immer noch, er würde den aberkannten Sieg auf wundersame Art irgendwann zurückerstattet bekommen.

«Kiefer hat ja Protest eingelegt. Schon in Aragón», ist der 27-jährige Berner überzeugt.

Aber in diesem Punkt wurde der Suter-Schützling unzureichend informiert. Denn die Teambesitzer Stefan und Jochen Kiefer haben in Aragón, wo ihnen das verheerende Ergebnis der A-Probe präsentiert wurde, eine B-Probe verlangt. Die wurde dann in Japan auf den Tisch gelegt – mit identischen Ergebnissen.

Das hat aber nichts mit einem Protest oder offiziellen Einspruch zu zu tun.

Als das Ergebnis der B-Probe in Japan auf den Tisch kam und die Disqualifkation offiziell ausgesprochen wurde, hätte die Kiefer-Mannschaft 30 Minuten Zeit gehabt, um gegen das Urteil zu berufen.

Das Team müsste dann nur ein E-Mail an die Race-Direction schreiben, die Teamvereinigung IRTA steht in so einem Fall – ebenfalls per E-Mail – als Bürge für die Protestgebühr von 1320 Euro gerade.

«Ein offizieller Protest von Kiefer hat nie stattgefunden», erklärte Race Director Mike Webb beim Australien-GP gegenüber SPEEDWEEK.com. «Er hätte innerhalb von 30 Minuten nach der Sanktion in Motegi eingebracht werden müssen. Stefan Kiefer hat uns aber gebeten, die Prozedur genau so überprüfen, um sicherzustellen, dass kein Fehler passiert ist. Dieser Bitte kommen wir gerne nach.»

Das Kiefer-Team hat bisher hartnäckig seine Unschuld beteuert und behauptet, man habe «nachweislich» das Einheitsöl verwendet und keine Zusatzstoffe beigefügt.

Aber beide Proben haben genau das Gegenteil dieser Behauptung ans Tageslicht gefördert.

Aus dem Kiefer-Team wurde jetzt die Vermutung laut, man habe vielleicht Liqui-Moly-Einheitsöl aus dem Jahr 2015 erwischt. Diese Variante erzählte auch der bedauerliche Domi Aegerter.

Warum aber ein WM-Team, das das Öl ohnedies kostenlos erhält, mit so einem «Altöl» fahren sollte, diese Frage kann niemand schlüssig beantworten.

«Es gab nur geringe Abweichungen. Anscheinend gab es Rückstände, die auch von einer Petflasche stammen könnten», erzählte Domi Aegerter. Dann seufzte er: «So einfach ist diese Angelegenheit nicht. Wir wollen das nicht auf uns sitzen lassen. Es muss doch noch irgendeine Möglichkeit zur Einsprache geben, wenn wir nachweisen können, dass das Team kein Vergehen gemacht hat...»

Aber es sind alle Rechtsmittel ausgeschöpft. FIM und Dorna haben bereits die «revised world championship positions» veröffentlicht.

Sieger in Misano: Tom Lüthi auf Kalex.

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