Mika Kallio: Zwölf Bilder sagen mehr als 1000 Worte
Die Skandinavier gelten gemeinhin als etwas unterkühlt, sie haben ihre Emotionen deutlich stärker unter Kontrolle als zum Beispiel die Südländer. Mitunter wird ihnen auch eine gewisse Trinkfestigkeit nachgesagt.
Ein ganz besonderer Menschenschlag sind die Finnen. Sie leben im hohen Norden, erleben dort lange und eisige Winter und kurze, warme Sommer.
Lappland ist für das Polarlicht und die Mitternachtssonne bekannt.
Der Finne selbst wird als still, schüchtern, fleißig und eigenwillig bezeichnet.
Manchen Finnen wird nachgesagt, sie seien nicht sonderlich gesprächig. Schweigen und schwarzer Humor – das sind weit verbreitete Eigenheiten der Finnen, die aber durchaus liebenswürdig wirken.
Jahrhunderte der schwedischen und russischen Herrschaft haben bei den Finnen gewisse Spuren hinterlassen. Seither haben sie ein starkes Nationalgefühl.
«Iceman» – so bezeichnet man seit Jahren den finnischen Formel-1-Fahrer Kimi Raikkönen, der am vergangenen Sonntag zum 16. Mal den australischen Grand Prix bestritten hat; er landete auf Platz 3. Kimi betreibt übrigens auch ein Husqvarna-Werksteam in der Cross-WM.
Lebhafte Gespräche mit Finnen genießen Seltenheitswert. Auch das Mienenspiel der Finnen hält sich meist in Grenzen.
Deshalb hat Ian Wheelie als Communications Manager für das belgische Marc VDS-Team, für das der heute 36 Jahre alte Finne Mika Kallio 2014 in der Moto2-WM den zweiten Platz belegte, einst eine unterhaltsame Bildgalerie angefertigt. Sie zeigt das Gesicht des 125-ccm-Vizeweltmeisters von 2015 (auf KTM) bei unterschiedlichen Stimmungsschwankungen.
Auf den zwölf Fotos unter dem Titel «Mika Kalllio – Diagramm der Launen», die jetzt über «Social Media» wieder zum Vorschein kamen, ist Mika Kallio mit folgenden Bildunterschriften und Stimmungen zu sehen:
Glücklich. Unglücklich. Nachdenklich. Ekstatisch.
Erbost. Freudig erregt. Traurig. Gerade gewonnen.
Gerade verloren. Gelangweilt. Aufgeregt. Entspannt.
Die Fotos sind freilich alle identisch. Denn ein echter, cooler Finne stellt seine Emotionen nicht zur Schau.
Und als Mika Kallio das Marc VDS-Team nach der Saison 2014 verließ und zum Italtrans-Moto2-Team wechselte, wurde sogar noch T-Shirts mit diesen Fotos für ihn angefertigt.
Aber nach fast 20 Jahren im internationalen Rennsport ist Mika Kallio, der das dritte Jahr als MotoGP-Testfahrer für Red Bull KTM agiert, längst recht gesprächig geworden.