KTM in der MotoGP: Jetzt spricht Kinigadner

Dominique Aegerter: Viel Frust im Krankenhaus

Von Johannes Orasche
Der Schweizer Moto2-Pilot wird das WM-Debüt seines Ersatzmanns Lukas Tulovic aus dem Krankenhaus in Bern verfolgen. Wann er auf die Piste zurückkehren kann, steht noch in den Sternen.

Von einer Entlassung aus dem Krankenhaus nach der freitägigen Operation an seiner bei einem Enduro-Ausrutscher gebrochenen rechten Beckenschaufel ist bei Dominique Aegerter im Moment noch keine Rede. Der Kiefer-KTM-Pilot aus Rohrbach (Schweiz) schiebt momentan viel Frust, nachdem er sich mit den Plätzen 8 und 7 in Argentinien und Texas in der WM-Tabelle bereits in die Top-10 gekämpft hatte.

Der sonst sehr gesprächige Oberaargauer ist derzeit sehr einsilbig, man spürt förmlich den Frust und die Enttäuschung, mit der er im Moment zu kämpfen hat. Das Grand-Prix-Debüt seines Ersatzmanns bei Kiefer Racing, Lukas Tulovic (17), wird «Aegi» definitiv noch vom Krankenbett des Berner Inselspitals verfolgen müssen. Sein Ersatzmann Lukas Tulovic ist der Sohn kroatischer Eltern und fährt die spanische Moto2-Meisterschaft auf einer Tech3-Mistral. Der Deutsche kennt die Strecke in Andalusien gut, wird sich in Jerez am Freitag aber erst mit der Kiefer-KTM anfreunden müssen.

Bei Aegerter in der Schweiz ziehen sich derweil die Tage in der Klinik wie Kaugummi. «Ja ich bin immer noch im Krankenhaus und werde wohl noch ein wenig dableiben müssen», knurrt Aegerter. «Das Wochenende werde ich sicher ganz genau verfolgen.» Der Weg zurück hat für den 27 Jahre alten Schweizer bereits begonnen: «Für mich steht hier derzeit Krückenlaufen und Therapie auf dem Programm.»

Besonders schmerzvoll – obwohl gut gemeint – sind die Nachrichten, die Aegerter von seinen Kiefer-Jungs bereits aus Jerez erhält, zum Beispiel von Dateningenieur Xavi Membrives nach dessen Jogging-Runde am Donnerstagvormittag. Mit Prognosen zu Aegerters Comeback halten sich alle Beteiligten noch zurück. Dass es aber noch länger dauern wird, scheint klar. Aegerter umschreibt auch nicht lange die Aussagen seiner Ärzte: «Es ist im Moment nur Scheisse, die ich eigentlich gar nicht hören will.»

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