Francesco Bagnaia über «Valentinos Philosophie»
Morbidelli und Bagnaia: Rossis Schützlinge unterstützen sich gegenseitig
Nach seinen Siegen in Katar und Austin schnappte sich Kalex-Pilot Francesco «Pecco» Bagnaia auf dem Circuito de Jerez Ángel Nieto seinen dritten Podiumsplatz in dieser Saison. Der Italiener aus dem Sky VR46-Team führt die Gesamtwertung vor dem fünften Saisonrennen in Le Mans mit neun Punkten Vorsprung auf Lorenzo Baldassarri und zehn auf KTM-Ass Miguel Oliveira an.
Bagnaia erklärt, worin seine Stärken liegen: «In der Vorsaison habe ich sehr viel auf gebrauchten Reifen und auch mit vollem Tank gearbeitet, damit ich mich schnell anpassen kann. Wir sahen dann schon in Katar, dass ich in den ersten und auch in den letzten Runden konstant schnell war.»
Trainierst du das mit einer R6 in Italien? «Das half mir mit Longruns. Aber der Fahrstil ist anders, denn du musst eine R6 eher wie eine Moto3-Maschine mit viel Kurvenspeed fahren. In der Kurvenmitte kannst du Vollgas geben und das Bike bleibt auf der Linie. Es slidet und bewegt sich nicht wie eine Moto2-Maschine. Doch für uns ist das trotzdem gut, denn so können wir Longruns und Rennsimulationen absolvieren. Das ist eine gute Art zu trainieren.»
Die Vorteile des Trainings mit den Piloten der VR46 Academy und Altmeister Valentino Rossi erklärt Bagnaia so: «Wir haben sehr viel Glück, Teil der Academy zu sein. In jedem Bereich steht uns das Beste vom Besten zur Verfügung. Mit Valentino zu trainieren, auf der Ranch, in Misano oder Mugello mit dem Bike zu fahren… Kleine Dinge machen den Unterschied. Das wirkt sich für alle Jungs in der Academy sehr, sehr positiv aus. Ich kann etwas von Luca [Marini] lernen oder Luca von mir. Das ist sehr wichtig», betont Bagnaia gegenüber «crash.net».
Gebt ihr euch alle gegenseitig Ratschläge? «Das ist Valentinos Philosophie. Ich lebe mit Lorenzo [Baldassarri] in Italien, wir wohnen zusammen. Das ist etwas seltsam, wenn wir nach einem Rennen nach Hause kommen, nachdem ich Erster und er Zweiter war. Doch wir reden dann über das Rennen. Das ist schön.»
Abseits der Rennstrecke verbringt Bagnaia gerne Zeit mit seiner Familie. «Ich brauche einen klaren Kopf und denke dann an andere Dinge. Ich verbringe dann Zeit mit meiner Freundin, meinen Kumpels und meiner Familie. Doch wenn die Rennen im TV laufen, schaue ich sie mir immer gerne an und analysiere sie.»