Luca Marini: Warum die Academy Valentino Rossi hilft
Luca Marini (li.) im Gespräch mit seinem Bruder Valentino Rossi
Luca Marini stand beim Deutschland-GP am 15. Juli als Dritter zum ersten Mal auf dem Podium, vier weitere Podestplätze sollten folgen, darunter auch sein erster GP-Sieg in Malaysia. Die Moto2-WM beendete er auf Rang 7, nachdem er in den ersten sieben Saisonrennen nur zweimal in den Top-10 gelandet war.
«Der Anfang war eigentlich ziemlich gut, aber dann habe ich mich an der Schulter verletzt. Das hat mich etwas aufgehalten, ich musste warten, bis ich körperlich wieder fitter war», blickte er zurück. Vor dem Rennen in Austin im April hatte er sich auf der Ranch von seinem Halbbruder Valentino Rossi verletzt. Nach dem Jerez-GP gab es wieder Probleme an derselben Schulter.
«Sobald es mir besser ging und ich das Motorrad wieder gut fahren konnte, haben wir auch ein Set-up gefunden, das zu meinen Eigenschaften passte. Indem ich mehr unterwegs war und das auf einem Motorrad, das mir gefiel, wurde ich beim Fahren immer sicherer und konnte mehr Vertrauen zum Motorrad aufbauen. Das hat mir geholfen, mich zu verbessern», fügte der Sky Racing VR46-Pilot hinzu.
In Assen stand er Anfang Juli erstmals in der ersten Startreihe. «Im Rennen fand ich mich dann zum ersten Mal in den ersten zwei Positionen wieder, das war ein neues Gefühl. Ich habe versucht, Rennen für Rennen zu lernen und mich selbst zu verbessern», erzählte er.
Zu Hause fährt der Italiener gemeinsam mit den anderen Fahrern aus der VR46-Riders-Academy, die Idalio Gavira als Coach unterstützt: «Wir trainieren nicht so viel in Italien, einmal in der Woche. Idalio ist großartig und sympathisch. Er hilft allen Jungs aus der Academy, er schaut uns auf der Strecke immer zu und gibt viele Ratschläge, das ist sehr hilfreich.»
Die Fahrer der Academy, die der neunfache Weltmeister Rossi 2014 ins Leben rief, feierten zuletzt große Erfolge: Nach Franco Morbidelli im Vorjahr kürte sich mit Francesco «Pecco» Bagnaia 2018 ein weiterer Schützling zum Moto2-Weltmeister. Marco Bezzecchi zählte in der Moto3-WM zu den größten Widersachern des späteren Weltmeisters Jorge Martin und belegte am Ende Rang 3.
«Er [Valentino Rossi] hat einen ausgezeichneten Job gemacht, nicht nur mit dem Team sondern mit der ganzen Academy. Ich glaube, es ist etwas Neues, das nur er in Italien hat. Das ist großartig und hilft sehr vielen Piloten, die es sich verdienen und immer stärker werden», lobte Marini seinen Bruder und bemerkte gleichzeitig: «Sicher hilft ihm die Tatsache, von vielen Jungen umgeben zu sein auch, um jung zu bleiben. Die Konkurrenz beim gemeinsamen Training hilft auch ihm, alleine ist es wahrscheinlich langweiliger.»