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Marcel Schrötter: «Das KTM-Angebot war eine Ehre»

Von Günther Wiesinger
Marcel Schrötter beim Moto2-Test in Jerez mit dem Triumph-Motor

Marcel Schrötter beim Moto2-Test in Jerez mit dem Triumph-Motor

Marcel Schrötter sagt, er habe sich schon vor seiner IDM-Zeit einen KTM-Vertrag gewünscht. Trotzdem lehnte er das Angebot 2018 ab. «Ich fühle mich bei Intact wohl.»

Der Moto2-WM-Achte Marcel Schrötter (26) hat im vergangenen Sommer seinen Zwei-Jahres-Vertrag beim deutschen Dynavolt Intact GP-Team verlängert. Er stand auch bei Tech3-KTM auf der Wunschliste, lehnte aber nach einem Gespräch in Barcelona dieses Angebot ab. Der Bayer zeigte sich loyal und unterschrieb einen neuen Vertrag bei Intact. Dort bekommt er mit Tom Lüthi einen neuen starken Teamgefährten, Xavi Vierge ging zu Marc VDS.

Wäre KTM nicht verlockend gewesen, weil dieser Hersteller einen Aufstieg in die MotoGP-WM vorzeichnen hätte können, wie es bei Miguel Oliveira passiert ist? Oder wollte «Celly» nach den Moto2-Experimenten mit Bimota (2012) und Suter (2017) unbedingt bei Kalex und Öhlins bleiben?

Marcel, KTM wäre sicher reizvoll gewesen. Aber du wolltest dein Umfeld nicht wieder verändern?

Ja, das war auf jeden Fall ein großer Punkt. Ich fühle mich bei Intact sehr, sehr wohl. Intact hat mich aufgenommen, als es bei mir nicht perfekt lief sich bei mir keine Ergebnisse in den Top-5 oder Top-6 abgezeichnet haben.

Ich habe schon 2017 gespürt, dass da viel Potenzial drin ist, trotz der langwierigen Kahnbeinverletzung und trotz Suter.

Durch den Wechsel zu Kalex waren wir 2018 von Anfang an sehr nahe am Podium. Ich habe gewusst, dass wir den Durchbruch gemeinsam schaffen können. Deswegen hat sich bei mir die Frage, ob ich wechseln soll, nie gestellt.

Denn ich glaube, es könnte für mich gar nicht besser laufen. Ich habe ein Top-Team aus der eigenen Umgebung, und dazu ein Top-Motorrad. Das ist optimal und eigentlich das, was ich mir immer gewünscht habe.

Natürlich hat es mich sehr gefreut, und es war eine große Ehre für mich, dass KTM und Pit Beirer Interesse an mir gezeigt haben und mit mir reden wollten.

Es war ein gutes Gespräch. Ich war ehrlich und habe gesagt: Es war schon vor meiner IDM-Zeit immer ein Wunsch von mir, für KTM zu fahren, als ich das Junior-125-Team mit Ranseder und so weiter gesehen habe.

Jetzt hätte dieser Wunsch wahr werden können. Aber natürlich beim Tech3-Team und nicht im KTM-Ajo-Team selber.

Wer weiß, was in Zukunft passiert. Aber vorerst habe ich für mich entschieden, dass Intact zum momentanen Zeitpunkt für mich der bessere Weg ist.

Außerdem wollte ich dem Team treu bleiben. Wir haben eine Woche vor dem Catalunya-GP den Vertrag verlängert. Es wäre also eh zu spät gewesen. Das habe ich aber auch so gesagt. Ich wollte Intact treu bleiben und nicht abspringen, weil der Nächstbessere um die Ecke kommt.

Die KTM-Geschichte hat sich sehr gut angehört. Aber ich fühle mich sehr wohl, wo ich jetzt bin.

Ich bin sicher, dass ich bei Intact noch viel Erfolg haben kann.
Und wenn dieser Erfolg da ist, kommen sicher wieder andere Angebote.

MV Agusta und das Forward-Team waren auch interessiert?

Davon weiß ich nichts. Ich weiß, dass mehrere Angebote aus der Moto2-WM kamen. Das war schön zu sehen, denn ich war endlich erstmals in der Position, wählen zu können und nicht immer selber bei den Teams anklopfen zu müssen.

Italtrans, Gresini, Speed-Up waren interessiert. Aber von den meisten Angeboten weiß ich gar nichts, weil ich von Anfang an zu meinem Berater Michael Kories gesagt: Es gibt für mich keinen Grund zum Wechseln.

Natürlich haben wir über gewisse Sachen geredet, die vielleicht verbessert werden können.

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